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Handwerk –
Der Weg in die Selbständigkeit
Das Handwerk stellt mit über einer halben Millionen Unternehmen einen überaus wichti-
gen Wirtschaftsfaktor in der BRD dar.
Die Handwerkszählung des statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 1995 bringt es stati-
stisch genau an den Tag: Das Handwerk hat ein großes Gewicht in der deutschen
Wirtschaft. Es gibt 563.200 Handwerksunternehmen, die 6,1 Millionen Deutschen einen
Arbeitsplatz bieten. Diese Unternehmen erzielen einen Umsatz von 800 Milliarden Mark.
Das Handwerk, das etwa 10% des gesamtwirtschaftlichen Produktionswertes erwirtschaf-
tet, stellt mehr als 17% aller Arbeitsplätze in Deutschland. Auch wenn der Prozentsatz
der gestellten Arbeitsplätze hoch ist, sind die meisten Betriebe klein. 47% der Betriebe
haben ein bis vier Beschäftigte, 27% fünf bis neun Beschäftigte, 16% haben 10 bis 19
Arbeitnehmer, 9% haben 20 bis 99 und nur 1% hat 100 und mehr Beschäftigte.
Gemessen an der Zahl der Beschäftigten stellen die Gebäudereiniger mit 705.000
Beschäftigten den größten Handwerkszweig, gefolgt von den Maurern (637.000 Beschäf-
tigte), KFZ-Mechanikern (426.000 Beschäftigte) und Elektroinstallateuren (391.000
Beschäftigte). Wenn man sich an der Zahl der Beschäftigten orientiert, liegen die Bäcker
mit 311.000 Arbeitnehmern an fünfter Stelle.
Es folgen Tischler (308.000 ), Maler und Lackierer (276.000), Metallbauer (273.000),
Friseure (257.000), Fleischer (232.000), Heizungsbauer (222.000), sowie Gas- und
Wasserinstallateure mit 220.000 Beschäftigten.
Die Friseure, die gemessen an der Zahl der Angestellten Platz neun einnehmen, stellen
aber mit 54.000 Friseursalons die meisten Unternehmen.
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Auch Thomas und Yvonne haben sich - wie Sie in der Spielszene gehört haben - ent-
schlossen, mit einer eigenen Bäckerei den Weg in die Selbständigkeit zu wagen. Dabei
mußten sie sich vor allem mit dem Thema der Finanzierung und den beruflichen
Voraussetzungen befassen.
Es gibt eine Vielzahl von Institutionen, an die man sich wenden kann, um umfassende
Informationen und Unterstützung zu bekommen.
ÜBUNG 1:
Welche der folgenden statistischen Aussagen
über das Handwerk in Deutschland sind richtig?
Kreuzen Sie an.
1. In Deutschland gibt es etwa
a) eine halbe Million Handwerksbetriebe.
b) eine Million Handwerksbetriebe
c) 1,5 Millionen Handwerksbetriebe.
2. In den Handwerksunternehmen sind etwa
a) 3 Millionen Arbeitnehmer
b) 6 Millionen Arbeitnehmer
c) 9 Millionen Arbeitnehmer
beschäftigt.
3. Das Handwerk in Deutschland erwirtschaftet etwa
a) 5 %
b) 10 %
c) 15 %
des gesamtwirtschaftlichen Produktionswertes.
4. Wie hoch ist der Anteil der kleinen Handwerksbetriebe mit nur einem bis
vier Beschäftigten?
a) 9 %
b) 16 %
c) 47 %
5. In welchen drei Handwerkszweigen sind die meisten Arbeitnehmer beschäftigt?
a) Maurer
b) Elektroinstallateure
c) Friseure
d) Gebäudereiniger
f) Bäcker
g) Kfz-Mechaniker
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ÜBUNG 2:
Jeder Text beschreibt die Arbeit einer der folgen-
den Institutionen. Bitte ordnen Sie die Texte den
Institutionen zu:
S enio rexp erte n/Al t hilf t Ju ng e. V.
1. In diesen Berufsorganisationen sind selbständige Handwerker einer Branche freiwillig
zusammengeschlossen. Sie vertreten die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder und
unterstützen sie mit Rat und Tat, besonders auch, wenn eine Betriebsübernahme
geplant ist. In Köln z.B. gibt es für die Bäcker sogar eine Unternehmensbörse, die
zum Beispiel Bäckermeister, die einen Betrieb suchen, und Bäckermeister, die einen
Betrieb übergeben wollen, zusammenbringt.
Antwort: ________________________________________________________________
2. Geldinstitute sind natürlich gerne bereit, einen Kredit zu gewähren. Allerdings fordern sie
dafür Sicherheiten, die nicht immer in erforderlicher Höhe vorhanden sind. Außerdem sind
die hohen Zinsen zusätzliche Kosten und damit ein großes Risiko für einen Existenzgründer.
Antwort: ________________________________________________________________
3. Die Kredite dieses Programms sind sehr viel zinsgünstiger. In den ersten zehn Jahren
betragen die Zinsen in den alten Bundesländern 5,25% pro Jahr, in den neuen Ländern
sogar nur 4,75%. Bei längerer Laufzeit gilt dann der für das Gründungsprogramm fest-
gelegte Zinssatz. Hier werden Existenzgründer der gewerblichen und freien Berufe
gefördert, die eine entsprechende fachliche Qualifikation und Berufserfahrung haben.
Antwort: ________________________________________________________________
4. Nicht zu unterschätzen ist die Berufserfahrung „alter Hasen“. Bäckermeister im Ruhestand
können ihre in einem langen Arbeitsleben erworbenen Kenntnisse an junge Existenz-
gründer weitergeben, und das fast kostenlos, denn die Ruheständler sind finanziell abgesi-
chert und leisten ihre Arbeit aus Freude am ehemaligen Beruf für ein Taschengeld.
Antwort: ________________________________________________________________
5. Hier werden Tagesseminare für Existenzgründer durchgeführt. Für einen günstigen
Preis berät die Kammer in fast allen Fragen, von der Wahl der Geschäftsform über
Versicherungsfragen bis hin zu Steuerfragen.
Antwort: ________________________________________________________________
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B und esarb eits gem einsc haft der
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Es gibt eine Vielzahl von Institutionen, die umfassende Informationen und Unterstützung
beim Weg in die Selbständigkeit leisten.
Als Bäcker selbständig
In der Hörfolge hören Sie ein Interview mit Frau Alexandra Dienst, Geschäftsführerin
der Bäckerinnung Köln. Sie erklärt die Voraussetzungen für eine selbständige Tätigkeit
als Bäcker.
Im Handwerk hat die berufliche Weiterbildung mit der Meisterprüfung die längste
Tradition. Sie ist nach wie vor der Königsweg für den Aufstieg in den 125 Handwerks-
berufen, in denen man zur Zeit den Meisterbrief erwerben kann. Dieser Meisterbrief ist
unerläßlich, wenn man sich selbständig machen und/oder Lehrlinge ausbilden will.
Deshalb prüfen die Handwerkskammern ihre angehenden Meister nicht nur als Fach-
leute, sondern auch als Unternehmer und Ausbilder.
Eine weitere Voraussetzung für die Selbständigkeit ist natürlich das Startkapital, das zum Teil
auch als Eigenkapital vorliegen muß. Bei der Gründung einer Bäckerei sollten mindestens
30.000 DM Eigenkapital vorhanden sein. Der weitere Finanzbedarf kann aus Förderprogram-
men, wie dem ERP (siehe S. 30), dem Eigenkapitalhilfeprogramm, dem Programm GuW
(Gründung und Wachstum NRW) und einer Vielzahl von anderen Hilfen gedeckt werden.
Aber Geld ist bekanntlich nicht alles. Der zukünftige selbständige Bäcker muß auch ein
Meister seines Faches sein. Die Deutschen sind besonders anspruchsvoll, wenn es um ihr
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Brot geht, und ein qualitativ ausgezeich-
netes und umfangreiches Sortiment ist
mitentscheidend für den Erfolg.
Darüber hinaus müssen Führungsqualitä-
ten vorhanden sein. Der zukünftige Jung-
unternehmer muß aber nicht nur gut mit
seinem Personal umgehen können, er muß
auch die Kunden zuvorkommend bedie-
nen. Kundenorientierung ist ein entschei-
dender Beitrag zum Erfolg und muß von
vielen — gerade jungen — Existenz-
gründern erst noch erlernt werden.
Der Meisterbrief ist für die
Selbständigkeit im Handwerk
unabdingbare Voraussetzung.
ÜBUNG 3:
Was ist richtig (R)? Was ist falsch (F)? Markieren Sie!
1. Die Meisterprüfung ist Bedingung für eine Selbständigkeit im Handwerk.
R
F
2. Wenn man im Handwerk ausbilden möchte, muß man nicht unbedingt Meister sein.
R
F
F
4. Man kann seinen gesamten Finanzbedarf aus öffentlichen Hilfsprogrammen decken.
R
F
5. Für den Erfolg einer Bäckerei ist die Qualität des Produktes besonders wichtig.
R
F
F
7. Das ERP Programm ist das einzige Förderprogramm für Bäcker.
R
F
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3. Eigenkapital ist bei einer Existenzgründung nicht notwendig.
R
6. Die Orientierung am Kunden ist eigentlich für alle Existenzgründer eine
Selbstverständlichkeit.
R
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