MIBA Spezial 71 - Modelbahn - so laeufts rund.pdf

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MIS71_001.qxd
SPEZIAL 71
Januar 2007
B 10525
Deutschland
10,–
11,50
Schweiz sFr 19,80
Italien, Frankreich, Spanien
Portugal (cont)
12,40
11,60
Norwegen NOK 125,–
Modellbahn:
So läufts rund
Aus Rolf Knippers Praxis
Fahrweg – so gehts
Oberbau mit Geräuschdämpfung
Gleise – so leise
Verbindung zwischen Lok und Wagen
Kupplungen – so hakts
Österreich
BeNeLux
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ZUR SACHE
Modellbahn – haben die im Zeitalter
modernster Modellbahntechnik noch eine
Chance, auf über 100 Druckseiten verbrei-
tet zu werden? Gegenfrage: Mal ehrlich –
kennen Sie die perfekte Modellbahn mit
einem Mordsverkehr ohne den gerings-
ten Zwischenfall? Ohne Ärger? Ohne
Defekte, die einem die Zornesröte ins
Gesicht jagen? Ich nicht. Und ich weiß
mich da durchaus eins mit Modellbahn-
Profis vom Schlage eines Rolf Knipper, der
kürzlich schrieb: „Wer sagt, seine Modell-
bahn laufe absolut störungsfrei, der
schwindelt stehen-
den Fußes.“ Recht
hat er! Selbst wenn
festgestellt werden
kann, dass die Qua-
lität fast aller
Modellbahnartikel
im zurückliegenden
Jahrzehnt enorm
gewonnen hat, gibt
es immer wieder
mal Ärger. Manch
ein Modellbahner-
Martyrium beginnt schon kurz nach dem
erhebenden Moment des käuflichen
Erwerbs von (sagen wir mal) einem neuen
Lokmodell. Angesichts der obenzitierten,
modernsten Modellbahntechnik (mitsamt
„modernster“ Preise) sollte man meinen,
das soeben erst erwartungsvoll heimge-
tragene Modell sei nach dem Auspacken
eigentlich „fertig“. Doch weit gefehlt!
Selbst die Befreiung aus der sperrigen
Schachtel, dem Blister (oder wie auch
immer sich das widerspenstige Ding
nennt) ist ohne Tipps und Tricks kaum
noch zu machen, will man den Bruchver-
lust von Details vermeiden. Steht dann
das gute Stück endlich auf dem Gleis,
wirkts nackt und unvollkommen. Klar, das
Teil muss erst noch „nachgerüstet“ wer-
den. Das macht meist einen so irren Spaß,
dass der wütend nachrüstende (obwohl
eigentlich friedliche) Modellbahner auch
sprachlich zu höchster Kreativität auf-
läuft, indem er statt von „Zurüstteilen“
alsbald nur noch von „Zumutteilen“
spricht. Da sage doch niemand, Modell-
bahn sei nicht anregend!
Belassen wirs bei diesem Ausflug in die
friedliche Nachrüstung nichtmilitärischer
Technik, indem wir Ihnen sagen, welches
Werkzeug Sie mindestens brauchen, um
wenigstens ein paar Griffstangen zu
befestigen usw. usf. und wenden uns älte-
ren Semestern zu. Was beispielsweise
kann man tun, wenn vor lauter Staub –
mithin echter statt künstlicher Alterung –
rein gar nichts mehr geht? Bruno Kaiser
weiß es! Oder: Wie findet man Platz für
eine Modellbahn, der wegen Platznot seit
längerem ein freudloses Dasein ohne jeg-
lichen Verkehr beschieden ist?
Auf der Anlage „Etten-
heim“ läufts rund. Und
zwar schon seit Jahren.
Ebendiese Zeit hat aber
auch ihre Spuren hinter-
lassen. Bruno Kaiser
zeigt, wie man eine in
Ehren ergraute Modell-
bahn wieder in frischen
Farben erstrahlen lässt.
Zur Bildleiste unten:
Aus seiner umfangrei-
chen Praxiserfahrung
berichtet Rolf Knipper ,
was beim Gleisbau zu
beachten ist. Franz Rittig
ergänzt diesen wichti-
gen Punkt um wertvolle
Tipps zur Geräusch-
dämpfung. Lutz Kuhl
widmet sich den Kupp-
lungen – nur hier darf es
auf der Modellbahn
wirklich haken …
Läufts denn bei
Ihnen rund?
Was lässt sich machen, wenn wegen
starrgelagerter Radsätze der Stromkon-
takt zu wünschen übriglässt? Tipps und
Tricks – man verstehe diese Schlagworte
also bitte nicht nur als Hilfsangebote für
das Kind, das bereits tief im Brunnen liegt
und (hoffentlich) noch schreit! Manch ein
Ärgernis lässt sich nämlich von vornherein
vermeiden.
Tipps, Tricks und (hoffentlich) kluge
Winke – gemessen an den Anrufen, die
uns erreichen und an den E-mails, die wir
täglich beantworten sollen, besteht ein
kaum stillbarer Hunger danach. Ich habe
keine Ahnung, ob wir mit diesem Spezial
auch Ihren individuellen Hunger stillen.
Ebenso wenig weiß ich, ob wir auf den
folgenden Seiten ausgerechnet jenen
Tipp, jenen Trick verbreiten, auf den Sie
persönlich schon immer warten. Ich
nehme aber stark an, dass etwas dabei ist,
das Sie nachnutzen können. Und mögli-
cherweise wissen Sie ja manches noch viel
besser. Auch nicht schlecht – dann teilen
Sie es uns halt mit, den Gewinn haben
dann wir alle – meint Ihr
Franz Rittig
MIBA-Spezial 71
3
T ipps und Tricks zum „Rundlauf“ Ihrer
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Beinchen heben. „Als wenze
schwebs ...“ ist zum geflügelten
Wort eines gewissen Adolf Tegt-
meier geworden. Was in seinem Fall
Wohlgefühl ausdrücken soll, ist als
mangelnder Stromkontakt auf der
Modellbahn eher unerwünscht.
Martin Knaden zeigt anhand einiger
ausgewählter Beispiele, wie man
starr gelagerte Radsätze mit wenig
Aufwand höhenbeweglich macht.
Die sichere Stromabnahme wirds
danken. Seite 96 Foto: MK
Unter dem Stichwort zuverlässiger
Betrieb berichtet Helmut Brückner
von seiner Modellbahnanlage. Im
Vordergrund steht bei ihm der
Betrieb. Und dazu gehören neben
einer entsprechenden Logistik auch
funktionssichere Gleisanlagen und
zuverlässige Lokomotiven. Seite 12
Foto: Helmut Brückner
Gleisbau mit Farbe, Rost und Schot-
ter führt Lutz Kuhl vor. Vorgabe war
dabei, dass nach der aufwendigen
Prozedur noch alle beweglichen Teile
einer Weiche ihre Funktion erfüllen
und die Stromübertragung nicht
beeinträchtigt wird. Und damit die
Sache auch nicht zu einfach wird,
verwendete der Gleisbauspezialist
die sog. Schnellfahrweichen mit
beweglichem Herzstück aus dem
Märklin-K-Gleis-Programm: Deren
Übertragungsmechanik ist nämlich
besonders anfällig für Störungen.
Seite 34 Foto: lk
4
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SPEZIAL 71
INHALT
ZUR SACHE
Läufts denn bei Ihnen rund?
3
GRUNDLAGEN
An einem Tag wie jeder andere …
6
Auf drei Ebenen durch den Keller
18
An seiner reichen Erfahrung lässt Rolf Knip-
per den Leser teilhaben. Unter dem Titel
Gleisbau-Praxis beschäftigt sich der Anlagen-
bauer in diesem Beitrag mit Gleisverlegung,
Geräuschdämmung, Besonderheiten von Wei-
chen der verschiedenen Fabrikate, Stromver-
sorgung etc. Seite 26 Foto: rk
Von null nach eins
60
MODELLBAHN-PRAXIS
Stichwort zuverlässiger Betrieb 12
Gleisbau-Praxis 26
Gleisbau mit Farbe, Rost und Schotter34
Auf leisen Sohlen
38
Rechts: Mit Bügel und Haken. Sicheres Kup-
peln und Entkuppeln ist das A und O für
zuverlässigen Betrieb. Mit wenigen Handgrif-
fen sorgt Lutz Kuhl dafür, dass der Spaß beim
Rangieren wiederkommt. Seite 70 Foto.: lk
Hausarbeiten
46
Notwendig und nützlich
64
Mit Bügel und Haken
70
In kurzen Zügen …
74
Mit Federblech und Draht
76
Die Sound-Connection
78
Mit Licht durch die Nacht
90
ANLAGENBAU
Damit es klappt
42
ELEKTROTECHNIK
Strom für die Bahn
50
DIGITALTECHNIK
Digitaler Bahnstrom
54
Erstrahlt in neuem Licht
94
FAHRZEUGBAU
Vom Arbeitstier zum Finescale-Star 82
Langsam, leise, leistungsfähig
86
Langsam, leise, leistungsfähig. Am Beispiel der Henschel-Industrielok DHG 500, die jahrzehn-
telang im Märklin-Sortiment war, zeigt Klaus Holler die Neumotorisierung mit Faulhaber-
Motor, den Umbau auf Zweileiter-Gleichstrom, die Optimierung der Stromaufnahme und den
Decodereinbau einer kleinen Märklin-Lok. Die Methode ist auch auf andere Maschinchen
übertragbar. Seite 86. Foto: Klaus Holler
Beinchenheben
96
ZUM SCHLUSS
Vorschau/Impressum
102
MIBA-Spezial 71
5
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Wenn schon falsch, dann richtig falsch
An einem Tag
wie jeder andere …
Immerhin war jetzt ein lei-
ses Krächzen zu vernehmen.
„Geiler Auspuff!“, frohlockte Anton.
„Alles klar, komm wieder raus! Der ‚Ba-
varia‘ ist schon in der Wendel; wenn du
dich beeilst, erlebst du noch die Ein-
fahrt in den Hauptbahnhof!“
Otto tauchte mit den schlappen
Schlängelbewegungen eines leisten-
kranken Limbotänzers unter der Anla-
ge auf. Die fünf Freunde starrten ge-
bannt auf das Tunnelportal. „Man hört
ihr die Anstrengung richtig an, oder?“,
rief Samuel begeistert. „Kein Wunder
bei acht Schnellzugwagen!“
In diesem Moment erschien die S 3/6
im Tunnelportal – irgendwie erleichtert,
denn am Haken hing nur der Gepäck-
wagen. In die verblüffte Stille hinein
hörte man das anschwellende Roll-
geräusch von sieben hochwertigen
Schnellzugwagen auf immer schneller
werdender Talfahrt – völlig führer-,
aber keineswegs ziellos: Nach drei
munter durchsausten Windungen – bei
jeder einzelnen malten sich neue Kata-
strophenszenen aus Achterbahn-Fil-
men in die Köpfe der fünf Freunde –
entgleiste das erste Drehgestell der
Fuhre in der Weichenstraße des Schat-
tenbahnhofs. Mit schmerzverzerrten
Gesichtern hörten Anton, Samuel,
... waren wir als stille Beobachter bei fünf Hobbykollegen zu
Gast, die eine gemeinsam gebaute Anlage betreiben – oder dies
zumindest versuchen. Um jedwede Diskriminierung lebender
Zeitgenossen zu vermeiden, haben wir Personen und Handlung
frei erfunden. Obwohl – die Geschehnisse, die Modellbahnprak-
tiker Michael Meinhold anschaulich beschreibt, dürften zumin-
dest in Teilen manchem bekannt vorkommen …
frieden die Hände. „Wir fangen mit
dem ‚Bavaria‘ an. Heinrich, gib mal Saft
auf Gleis 9 im Schattenbahnhof!“ Hein-
rich legte einen Kippschalter auf dem
Stellpult am Anlagenrand um. „Und
los“, rief Anton, während er den Regler
aufdrehte. „Gut, dass du uns doch noch
zu der Sound-Version der S 3/6 über-
redet hast, Cäsar; ich finde es einfach
toll, wenn man sie schon hört, bevor sie
zu sehen ist!“
„Ich höre nichts, und sehen kann
man schon gar nichts“, seufzte Samuel.
„Irgendwas stimmt da unten nicht.
Schau mal nach.“ Otto ließ sich äch-
zend auf alle Viere nieder und kroch
unter die Anlage. „War keine so gute
Idee, den Schattenbahnhof direkt unter
den Hauptbahnhof zu legen“, hörte
man ihn undeutlich quengeln, „und an
Gleis 9 komm ich sowieso kaum ran.
Ah, da isser ja. Ich schieb ihn jetzt mal
an. Aua! Dämliches Brett!“
6
MIBA-Spezial 71
A uf los gehts los!“ Otto rieb sich zu-
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin