Der.Spiegel.2008.48.pdf

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Wege aus dem Stress
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
24. November 2008
Betr.: Titel, SPIEGEL-Gespräch, Sterbehilfe
S tress macht krank: Rund 54 000 Frauen und Männer sind 2007 in Deutschland
frühzeitig in Rente gegangen, weil sie keine Kraft mehr für die Arbeit hatten.
Führende Hirnforscher haben nun physiologische Erklärungen für das Burn-out-
Syndrom gefunden. In New York erläu-
terte der Psychiater Tarique Perera, 39,
dem SPIEGEL-Wissenschaftskorrespon-
denten Jörg Blech, 42, warum andauernde
seelische Überlastung die Bildung neuer
Nervenzellen im Denkorgan behindert.
Erstmals, so Blech, könne nachgewiesen
werden, „warum chronischer Stress ver-
gesslich macht und zu Depressionen wie
zu Ängsten führt“. Die Prognose für die
Gestressten indes ist nicht so negativ, wie
bisher zu befürchten war. Neurowissen-
schaftler können belegen, dass wichtige Areale des Gehirns sich biologisch zu erneuern
vermögen – durch Bewegung, aber auch durch Meditation. Blech, der im Rahmen der
Recherche seine erste Meditationsstunde nahm, ist zuversichtlich: „Ein gestresstes
Gehirn ist nicht so wehrlos, wie man vermutete“ (Seite 144).
Perera, Blech
wie es bei New Yorker Finanzmagnaten üblich ist: edle Hölzer, riesige Fenster und
ein atemberaubender Blick auf die Skyline der Stadt. Die Stimmung des Investment-
bankers aber stand in starkem Kontrast dazu, als er sich den Fragen der Redakteure
Mathias Müller von Blumencron, 48, Gregor Peter Schmitz, 33, und Gabor Steingart,
46, zur weltweiten Finanzkrise stellte. „Kein Auftritt mit großem Ego mehr, keine
Selbstverliebtheit, wie sie Bankern oft eigen war, ein Gesicht, das von Sorgen und
Nachdenklichkeit geprägt ist“, sagt Steingart. Die Lage bewertet Soros als „so schlimm
wie zuletzt in den dreißiger Jah-
ren des vorigen Jahrhunderts“,
wichtige Impulse erhofft er sich
vom künftigen US-Präsidenten
Barack Obama. Die Probleme,
befand der Milliardär im SPIE-
GEL-Gespräch, „kann man we-
sentlich besser angehen, als es
die bisherige Regierung getan
hat“ (Seite 76).
Steingart, Soros, Müller von Blumencron, Schmitz
Thema Sterben. Sie begleitete ein Jahr lang die letzte Lebenszeit von Tumor-
patienten und schrieb darüber; oft hat sie miterlebt, wie Menschen litten. Welche Ant-
wort aber sollen Ärzte geben, wenn Todkranke nicht mehr leben wollen? Die offi-
zielle Position der deutschen Ärzteschaft ist eindeutig: Strikt lehnt sie jede Hilfe beim
Suizid oder gar aktive Sterbehilfe ab. Der Wirklichkeit wird diese Haltung nicht mehr
gerecht. Lakotta fand heraus, dass die Mediziner in dieser Frage „tief gespalten“
seien, „etliche sind dazu bereit, gegen die Standesethik oder das Strafrecht zu ver-
stoßen“. In den vergangenen Wochen sprach sie mit mehr als einem Dutzend Ärzten,
die ihr unter dem Schutz der Anonymität offenbarten, wie und warum sie Patienten
illegale Hilfe beim Sterben leisten. Gestützt wird ihre Recherche durch eine vom
SPIEGEL in Auftrag gegebene repräsentative Befragung unter 483 Ärzten. Danach plä-
dieren 35 Prozent dafür, Schwerstkranken beim Suizid helfen zu dürfen (Seite 164).
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
48/2008
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D ie Szenerie im Büro des Hedgefonds-Managers George Soros, 78, war so pompös,
S eit vielen Jahren beschäftigt sich SPIEGEL-Redakteurin Beate Lakotta, 43, mit dem
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In diesem Heft
Titel
Das Massenleiden der Moderne – wie sich
Stress wirksam bekämpfen lässt ........................... 144
Der Neurowissenschaftler Bruce McEwen über
die Selbstheilungskraft des menschlichen Gehirns 152
Der Staat soll der Wirtschaft helfen Seiten 30, 35
Der Hilferuf des Autoherstel-
lers Opel hat die Debatte dar-
über entfacht, ob der Staat
in Not geratenen Unterneh-
men helfen soll. Gleichzeitig
wächst der Druck auf die Re-
gierung, die Konjunktur stär-
ker als bisher geplant an-
zukurbeln. Kanzlerin Merkel
und Finanzminister Stein-
brück sind skeptisch, Wirt-
schaftsminister Glos will da-
gegen Steuern senken.
Deutschland
Panorama: BND-Mitarbeiter im Kosovo fest-
genommen / Köhler will nicht gemeinsam
mit Schwan auftreten / Tiefensee-Ministerium
vergibt lukrativen Auftrag ohne Ausschreibung ..... 17
Seefahrt: Wie der Westen den Piraten
das Handwerk legen will ....................................... 22
Wirtschaftspolitik: Soll die Regierung die
Konjunktur ankurbeln oder Firmen retten? .......... 30
Regierung: CSU-Wirtschaftsminister Michael Glos
wehrt sich gegen Kritik an seiner Amtsführung .... 35
Sozialdemokraten: Im Flügelkampf der Genossen
geraten die Parteilinken in die Defensive ................ 38
Liberale: Die FDP will ihre gewachsene Macht
im Bundesrat nur vorsichtig einsetzen .................. 42
Politiker: Roland Kochs Karrierepläne ................. 44
Zeitgeschichte: Warum manche Christ-
demokraten die Verstrickung der Ost-CDU mit
dem SED-Regime nicht zugeben wollen ................ 46
Affären: Wie das nordrhein-westfälische
Umweltministerium versuchte, einen Kritiker
kaltzustellen .......................................................... 48
Demonstranten: Ein Polit-Aktivist hält
die Medien zum Narren ........................................ 50
Rechtsextremisten: Der Versuch, die NPD
zu intellektualisieren, spaltet die Partei ................. 52
Justiz: Ein Stasi-Opfer erpresste die Spitzel,
die sein Leben ruinierten ...................................... 54
Milliardäre: Das Rätsel um den
verschwundenen Leichnam Friedrich Karl Flicks ..... 60
GM-Europe-Chef Forster; Steinbrück, Merkel, Glos
Die beispiellose Auto-Krise
Seite 66
Ende dieses Jahres stehen die Bänder
in fast allen deutschen Autofabriken
still: Die Branche fährt in eine schwe-
re Krise. Der Absatz bricht weltweit
ein, viele tausend Arbeitsplätze sind
bedroht. Auch die Zukunft von Daim-
ler und BMW ist offen. Können die bei-
den Luxushersteller als selbständige
Konzerne überleben? Die Krise wird
zur großen Herausforderung.
Wirtschaft
Trends: Lufthansa dockt Germanwings an /
Adidas sponsert Leichtathletik / Konzernchefs
für Klimaschutz ..................................................... 63
Autoindustrie: Die Absatzkrise zwingt
die Branche zum Umdenken ................................. 66
Reiche: Der Milliardär Adolf Merckle muss
um sein Imperium zittern ...................................... 72
Finanzkrise: SPIEGEL-Gespräch mit Hedgefonds-
Manager George Soros über die Verantwortung
der Spekulanten und seine Erwartung an die neue
US-Regierung ........................................................ 76
Landesbanken: Warum die LBBW trotz riesiger
Verluste auf Kapital vom Bund verzichtet ............. 80
VW-Produktion
SPD-Linke in der Defensive Seite 38
Die SPD-Linken hatten großen Einfluss innerhalb der Partei
– bis zum Abgang von Kurt Beck. Seitdem geraten sie ins
Hintertreffen. Nun driftet auch noch Parteivizin Andrea Nah-
les in die politische Mitte. Der rechte Flügel der Sozialdemo-
kraten triumphiert.
Müntefering, Nahles
Medien
Trends: ARD-Polit-Magazine boykottieren „Zapp“ /
China belohnt linientreue Chatter ......................... 82
Fernsehen: Vorschau ........................................... 83
Polemik: Die Inflation der Medienpreise .............. 84
Verlage: Gruner + Jahr entledigt sich
ganzer Redaktionen .............................................. 86
21. Jahrhunderts Seite 112
Ultimate Fighting wurde einst von US-Se-
nator John McCain als „menschlicher Hah-
nenkampf“ kritisiert, über Jahre war der
Kampfsport im Käfig fast überall in den Ver-
einigten Staaten verboten. Nun ist das Spek-
takel in Amerika beliebter als Boxen und
bricht Zuschauerrekorde. Im Juni kommt
es erstmals nach Deutschland.
Gesellschaft
Szene: Bildband über das Werk der
Starfotografin Annie Leibovitz / Der Einfluss
neuronaler Verknüpfungen im Gehirn
auf die Gewaltbereitschaft Jugendlicher ................ 87
Eine Meldung und ihre Geschichte –
wie Kirchenglocken einer italienischen Gemeinde
teuer zu stehen kamen .......................................... 88
Ernährung: Gentechnisch veränderter Reis –
Fluch oder Segen für die Menschen? .................... 90
Ortstermin: Marketingexperten entwickeln
Strategien, mit denen der Luxus gerettet
werden soll .......................................................... 109
Ultimate-Fighting-Kampf
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der spiegel
48/2008
Die Gladiatoren des
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Sport
Szene: DFB-Präsident Theo Zwanziger über
seinen Rechtsstreit mit dem Journalisten
Jens Weinreich / Neuer Rekord des
österreichischen Apnoetauchers Christian Redl ...... 111
Kampfsport: Das Spektakel
Ultimate Fighting kommt nach Deutschland ........ 112
Fußball: Der vorzeitige Ausstieg des Trainers
Ernst Middendorp aus Chinas erster Liga ............ 118
Somalische Piraten, „Sirius Star“
Ausland
Panorama: Hillary Clinton soll Außenministerin
werden / Rückzug der US-Soldaten in ihre Basen
im Irak Mitte 2009 / Iran auf dem Weg zur Bombe 119
Afghanistan: Obamas Doppelstrategie ............... 122
Russland: Putins Versuche, sein Land vor der
Weltwirtschaftskrise zu schützen ......................... 125
Nordkorea: Wo ist Kim Jong Il? .......................... 126
Terrorismus: Wie eine junge Wissenschaftlerin
zur Gefahr für Amerika erklärt wurde ................ 130
Global Village: Sikhs sorgen dafür, dass es
Parmesan-Käse aus der Po-Ebene gibt ................. 138
Söldner gegen Seeräuber Seite 22
Nach der Entführung des Supertankers „Sirius Star“ wollen EU und Nato härter
gegen Somalias Piraten vorgehen. Die deutsche Regierung ist unschlüssig, wie weit
sie sich militärisch engagieren soll; Experten warnen, ein paar Kriegsschiffe könnten
wenig ausrichten. Einige Reeder heuern schon Söldner zum Schutz der Schiffe an.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Bremer Affenforscher wehrt sich
gegen Experimentierverbot / Leichtere
Geburt durch Wassergymnastik ........................... 141
Archäologie: Gruselhöhlen der Maya entdeckt 158
Automobile: Der Panamera – was taugt
die erste Limousine von Porsche? ........................ 160
Bildung: Der ehemalige Kulturstaatssekretär
Wolfgang Nowak über den sächsischen Pisa-Erfolg 162
Ethik: Wie deutsche Ärzte im Verborgenen
Sterbehilfe leisten ................................................ 164
Von der CIA verschleppt und gefoltert? Seite 130
Aafia Siddiqui, Pakistanerin aus wohlhabender Familie, wurde als Top-Terroristin
verdächtigt und weltweit gesucht. Fünf Jahre blieb sie verschollen – sie sei von der
CIA verschleppt und gefoltert worden, behauptet sie. Ist sie tatsächlich ein Opfer?
Kultur
Szene: Der Briefwechsel zwischen Theodor
W. Adorno und Siegfried Kracauer /
Juliette Binoche als Malerin und Dichterin .......... 172
Kunstmarkt: Ende der goldenen Zeiten ............. 174
Der Star-Auktionator Tobias Meyer über die
Auswirkungen der Finanzkrise ............................ 176
Hauptstadt: Für die Nutzung des Berliner
Stadtschlosses fehlt ein schlüssiges Konzept ........ 178
Film: Ken Loachs Krimi „It’s a Free World“ ........ 182
Essay: Der Historiker Paul Nolte über das
Verhältnis der Öffentlichkeit zur Bundeswehr ..... 184
Bestseller .......................................................... 188
Autoren: SPIEGEL-Gespräch mit der
kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood
über ihr neues Buch „Payback“ ........................... 190
Nahaufnahme: Besuch bei Jazz-Legende
Sonny Rollins ....................................................... 194
Genreis mit Risiken
Seite 90
Vitamin A für die Dritte Welt: Das ist
das Versprechen der Erfinder des
gentechnisch veränderten „Golde-
nen Reises“. Umweltschützer wie-
derum fürchten irreversible Schä-
den für die Pflanzenwelt, sie sehen
den Hightech-Reis als „Trojanisches
Pferd“ der Saatgutindustrie. Auf den
Philippinen laufen nun Feldversuche
– und sind heftig umstritten.
Briefe ..................................................................... 8
Impressum, Leserservice ................................ 196
Register .............................................................. 198
Personalien ....................................................... 200
Hohlspiegel /Rückspiegel ................................ 202
Titelbild: Fotos JOFRANCIS.COM für den SPIEGEL
Genreis im Versuchslabor
Kunst: Ende des Booms S. 174
Mit Kunst, so galt in den vergangenen Jahren, ist
nichts falsch zu machen: je teurer, desto besser. Doch
die Finanzkrise erreicht den Kunstmarkt, auch die le-
gendäre Messe „Art Basel Miami Beach“ in Florida.
Experten prophezeien das Aus für mindestens ein
Drittel aller Galerien.
Mit aller Macht
Der Bodybuilder und Schau-
spieler Ralf Moeller will wie
sein Vorbild Arnold Schwar-
zenegger in die Politik. Außer-
dem im KulturSPIEGEL: die
neuen Väterbücher; Compu-
terspiele zum Selberbasteln.
Kunstmesse in Miami
der spiegel
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Briefe
„Eine Titelgeschichte, die sich spannender als
jeder John-le-Carré-Thriller liest und in der wir
in der Realität fast alle mitspielen! Klar und ver-
ständlich wird die Gier des Menschen nach ma-
teriellen Werten aufgezeigt, und jeder sollte sich
die Frage stellen: ‚An welcher Stelle stehe ich,
wie habe ich zu dieser Krise beigetragen, und wo
kann ich beginnen, mich anders zu verhalten?‘“
Die Lehre ist: Ich kann nur ausgeben, was
ich erarbeite. Ein manipulierter Markt
ist kein Markt und bricht deswegen zu-
sammen.
Lüneburg (Nieders.)
Mirco Hanker
SPIEGEL ONLINE Forum
Es liest sich wie das Märchen vom Butt,
dem Fischer und seiner Frau: raffen, raffen
und dann der Absturz.
Hamburg
Horst Mühl
SPIEGEL-Titel 47/2008
Winfried Friedel aus Biebergemünd in Hessen zum Titel
„Das Kapital-Verbrechen – Anatomie
einer Weltkrise, die gerade erst begonnen hat“
Zuerst muss der Irrweg der Globalisierung
verlassen werden, im nächsten Schritt müs-
sen Export und Binnenmarkt wieder ins
Gleichgewicht gebracht werden. Gerade in
Deutschland ist diese Bilanz ja völlig aus
dem Ruder gelaufen.
Lund (Schweden)
Kurs der „Titanic“
Nr. 47/2008, Titel: Das Kapital-Verbrechen – Anatomie
einer Weltkrise, die gerade erst begonnen hat
in dieser Krise auch eine gewaltige Chance;
der Kapitalismus wird endlich humanisiert,
und das Wachstum dient wieder der Mehr-
zahl der Menschen!
Hamburg
Dr. Martin Hemmerling
SPIEGEL ONLINE Forum
Rasmus Ph. Helt
Viel interessanter sind die Winner! Es
sind die Banker weltweit. Ihre mehrstufig
über Jahre organisierten Tricks, zunächst
privates Kapital in die eigene Tasche zu
wirtschaften, wird nun mit einem Ka-
tastrophenszenario fortgeführt, um viel
öffentliches Geld in die Kassen zu be-
kommen.
Berlin
Die erste Regel lautet: Traue keinem Ban-
ker, egal wie positiv er die Situation auch
sieht. Die zweite Regel lautet: Traue kei-
nem Politiker, der alles nachplappert, was
Banker und deren Lobbyisten erzählen.
Die dritte Regel lautet: Nur Bares ist Wah-
res! Ändern wird sich nach der Krise
nichts, da Politik und Wirtschaft zu sehr
miteinander verfilzt sind. Der nächste Fi-
nanzcrash kommt bestimmt.
Aachen (Nrdrh.-Westf.) Hergett Bienentreu
SPIEGEL ONLINE Forum
Es gibt bis heute weder eine einzige An-
strengung, die Schrottpapiere zu identifi-
zieren und aus dem Markt zu entfernen,
noch gibt es Ansätze, diesen Schrotthandel
einzudämmen. Leerverkäufe werden wie
eh und je gemacht. Man will nicht lernen,
Prof. Dr. Klaus Haefner
Mir scheint, als hätten die betroffenen Fir-
men das Risiko „outgesourced“. Die Re-
gierung Bush hat ja kräftig Aufgaben des
Staates an externe Firmen vergeben – und
steht nun hochverschuldet da. Das Motto
„Den Dreck macht jemand anderes weg“
ist passé, hoffentlich passt diese Formel in
die Managerköpfe von morgen.
Basel
Sie beschreiben hervorragend, worin die
Gründe für diese Krise liegen, nämlich in
der Gier nach mehr. Der Gier der Konsu-
menten nach immer mehr Konsum, der Gier
der Investoren nach immer mehr Rendite.
Kronberg im Taunus (Hessen)
Christian Jamin
Ralph Berlowitz
Händler an der New Yorker Börse
Jagd auf die Rendite
Der Unterschied zwischen einem gemei-
nen Taschendieb und einem hochintelli-
genten Banker: Der Taschendieb, der einer
Rentnerin 20 Euro aus der Handtasche
stiehlt, erhält eine Bestrafung; der Banker,
der einen Rentner um sein gesamtes Ver-
mögen bringt, erhält hohe Provision.
Friedberg (Bayern)
Wir brauchen kein Geld, das keine Aus-
kunft darüber gibt, wie es erarbeitet wur-
de, und das der Volkswirtschaft nie wirk-
lich zur Verfügung stand.
Inwil (Schweiz)
Karl Lienert
SPIEGEL ONLINE Forum
weil es schlicht viel schöner und einfacher
ist, das System weiterzubetreiben. Es
könnte nur diesmal wirklich Ausmaße er-
reichen, die viele unterschätzen.
Malvert (Niederlande) R. Foerster
SPIEGEL ONLINE Forum
Wolfgang Engerer
Wie will man denn Probleme, die durch
exponentielles Wachstum entstanden sind,
mit Wachstum lösen? Unser Planet wächst
nicht, und deshalb können alle unbegrenz-
ten exponentiellen Wachstumsvorgänge
– der Verstand vielleicht ausgenommen –
letztlich nur zur Katastrophe führen. Das ist
die simple Logik der Nachhaltigkeit.
Salzgitter (Nieders.)
In Ihrer Titelstory wird immer von Ban-
kern gesprochen. Die treffende Berufs-
bezeichnung für viele dieser Spezies ist
doch wohl „Bankster“.
Duisburg
Jochen Thobe
Ein Bravo dieser Titelgeschichte! Verteilt
sie in Schulen und den Unis! Wie sagte
doch gleich der Großbankier zu mir, als
ich mich seinerzeit, vor vielen Jahren, sehr
sorgte um die Rückzahlung der achtstelli-
gen Verpflichtungen meiner Firma: „Ach
Carl Ibs
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
• Titel Welche Strategien helfen gegen
das Massenleiden Stress?
www.spiegel.de/forum/Stress
• Autoindustrie Muss der Staat Opel retten?
www.spiegel.de/forum/Opel
• Ethik Sollen Ärzte in Deutschland Sterbehilfe
leisten dürfen? www.spiegel.de/forum/Sterbehilfe
Der Titel beinhaltet zu viel „German
Angst“, als folgte die Weltwirtschaft dem
Kurs der „Titanic“. Es ist richtig, dass von
den Finanzriffen bislang lediglich die Spit-
zen zu sehen sind. Allerdings sind die
Gründe für die Havarie auf den Märkten
gut erkundet und Rettungsmanöver bereits
entworfen. Setzt die internationale Politik
jene jetzt auch konsequent um, dann liegt
8
der spiegel
48/2008
52053977.015.png 52053977.016.png 52053977.017.png 52053977.018.png 52053977.019.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin