Der Spiegel sierpień 2007 - Preussens wirkliche Gloria.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
13. August 2007
Betr.: Titel, Baselitz, SPIEGEL-Buch
P reußen war für viele Historiker lange nur ein „Staat von Blut und Eisen“ (SPIE-
GEL 4/2001), der in der Geschichte eine eher finstere Rolle spielte. Doch das
Königreich war auch ein Land großer Gegensätze: Militarismus und Friedfertigkeit,
Obrigkeitsglaube und Toleranz, Größenwahn, aber eben auch Reformen. Titelautor
und Historiker Klaus Wiegrefe, 42, zeichnet nach, wie in Preußen der moderne Staat
erfunden wurde, und beschreibt, dass seine funktionierende Verwaltung, das Uni-
versitätswesen oder die Wehrpflicht bis heute fortleben. „Die Reformzeit war Preußens
wohl größte Ära“, sagt Wiegrefe, deswegen blicke die Geschichtsschreibung „heute
milder auf den einst verhassten Hohenzollernstaat“. In einer Collage hat das Titel-
bildressort bedeutende Preußen zusammengestellt: Königin
Luise von Preußen (1), Friedrich Wilhelm III. (2) sowie die
Reformer Karl August von Hardenberg (3), Karl Reichs-
freiherr vom und zum Stein (4) und Wilhelm von Humboldt
(5). Napoleons (6) Sieg über Preußen 1806 ebnete ihnen den
Weg, die Bildmitte zeigt den Korsen bei seinem triumpha-
len Einzug in Berlin. Der Inlandsauflage liegt eine DVD mit
dem Titel „Legende Preußen“ bei, die SPIEGEL-TV-Auto-
ren Michael Kloft, 46, und Matthias Ziemann, 48, zeichnen
darin bedeutende Episoden der preußischen Geschichte
nach (Seite 32).
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ren: „Wer macht denn so etwas Wahnsinniges wie einen kompletten Umzug in
meinem Alter?“, fragte Georg Baselitz, 69, die SPIEGEL-Redakteurinnen Susanne
Beyer und Ulrike Knöfel, beide 38, als
er sie in München empfing. Der welt-
berühmte Maler, der seine Motive gern
auf den Kopf stellt, hat sein 85-Zimmer-
Schloss in Niedersachsen, in dem er
Jahrzehnte lebte, verlassen und ist nach
Bayern gezogen. Der auch im SPIEGEL-
Gespräch streitbare Künstler („Ich bin
ein renitenter Typ“) drängte nach eini-
gen Stunden darauf, das Gespräch in
einem italienischen Restaurant fortzu-
setzen. Sein Abendmahl orderte er in perfektem Italienisch – gute Übung erfährt
er dafür in seiner ligurischen Residenz, wo er ein zweites Atelier unterhält (Seite 130).
Baselitz, Knöfel, Beyer
11. September 2001 führten Lawrence Wright, 60, Reporter des US-Magazins
„New Yorker“, erstmals 2003 in die Hamburger SPIEGEL-Redaktion. Die Redakteu-
re Georg Mascolo, 42, und Holger Stark, 37, hatten gerade in einer Titelgeschichte
rekonstruiert, wie die Pläne für das Attentat bereits 1996 in den
Bergen Afghanistans entwickelt wurden. Wright ließ sich von den
Hamburger Kollegen unter anderem die Schauplätze zeigen, an
denen die Todespiloten um Mohammed Atta die Flugzeugent-
führungen vorbereitet hatten. Vier Jahre und rund 600 Interviews
später liegt nun Wrights Arbeit auf Deutsch vor, „Der Tod wird
euch finden“ erscheint diese Woche als SPIEGEL-Buch (DVA;
24,95 Euro). Der Autor erhielt dafür den Pulitzer-Preis 2007, er
sprach mit Mascolo und Stark in Washington über Mythos und
Wirklichkeit des Qaida-Chefs Osama Bin Laden, 50 (Seite 97).
Im Internet: www.spiegel.de
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E r wirkt noch immer sehr jugendlich, und er geniert sich nicht, damit zu kokettie-
S eine Recherchen für ein Buch über die Hintergründe der Terroranschläge vom
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In diesem Heft
Titel
200 Jahre Preußische Reformen –
wie ein geschlagenes Königreich zur
Großmacht wurde ............................................ 32
SPIEGEL-Gespräch mit dem Historiker
Christopher Clark über Glanz
und Elend Preußens und die Debatte um
den deutschen Sonderweg ................................ 43
Kleine Gewerkschaften, großer Ärger Seiten 20, 22
Zwar sollen im Tarifstreit mit den Lok-
führern nun die CDU-Politiker Kurt
Biedenkopf und Heiner Geißler ver-
mitteln. Aber nicht nur Bahnvorstand
Margret Suckale ahnt: In Zukunft
werden jene Gewerkschaften immer
erfolgreicher, die kleine, mächtige Be-
rufsgruppen vertreten. Und Gerichte
müssen übers Streikrecht entscheiden.
Deutschland
Panorama: Deutschen Ausbildern in
Afghanistan fehlen die Polizeischüler / Weniger
Unterricht an Gymnasien? / Merkel
sticht Steinmeier aus ........................................ 15
Arbeitskämpfe: Je kleiner eine
Gewerkschaft, desto lauter agiert sie – und
desto umstrittener ist ihr Streikrecht ................ 20
Wie Bahnvorstand Margret Suckale den
Lokführer-Streik beenden will ......................... 22
Justiz: Nach dem Freispruch für Max Strauß
gerät die CSU ins Visier ................................... 25
Regierung: Die teuren Klimaschutzpläne
spalten die Koalition ........................................ 26
Sozialdemokratie: Die Führungsprobleme
des Kurt Beck ................................................... 28
Datenschutz: Die Risiken des neuen
Super-Datenpools der Finanzverwaltung ......... 30
Pflege: Wie Billigbetreuer aus dem Osten
überforderten Familien helfen .......................... 48
Glaube: Sinnsucher und Manager entdecken
evangelische Klöster ......................................... 50
Kriminalität: Deutsche Fahnder
auf der Spur eines mutmaßlichen Paten
der Russen-Mafia ............................................. 52
Verkehr: Neue Computersysteme sollen
Autobahnstaus vorhersehen ............................. 53
Hamburger S-Bahnhof
Biedenkopf
Geißler
Suckale
Altenpflege: Billighelfer aus Polen Seite 48
Immer mehr Firmen vermitteln Altenbetreuer aus Osteuropa für Pflegefälle in
deutschen Familien. Stundenlöhne von zwei Euro bringen die Branche nun in Ver-
ruf, Kritiker sprechen von „moderner Sklaverei“. Aber für viele sind die Helfer ein
Segen, haben Familien doch vom Staat kaum Hilfe zu erwarten.
Börsen und Banken im Abwärtstaumel
Gesellschaft
Szene: Stressbekämpfung mit dem Vorschlag-
hammer / Handbuch für aktive Demokraten ... 54
Eine Meldung und ihre Geschichte –
wie ein Dauercamper die britische Regierung
in Verlegenheit bringt ....................................... 55
Menschenrechte: Der Selbstmord dreier
Häftlinge im US-Gefängnis Guantanamo ......... 56
Ortstermin: Posthum verleiht die Stadt Grimma
die Ehrenbürgerschaft an Ulrich Mühe ............. 66
Seite 70
Die US-Immobilienkrise hat die welt-
weiten Finanzmärkte erreicht: Auf
breiter Front brachen Ende ver-
gangener Woche die Kurse ein, in
einer konzertierten Aktion mussten
die großen Notenbanken kurzfristig
Milliarden zuschießen. Besonders
schmerzhaft traf es die Banken,
auch die deutschen. Welche Risiken
schlummern noch in ihren Bilanzen?
Wirtschaft
Trends: Zwist um zukünftige IG-Metall-Spitze /
Allianz gegen Biosprit formiert sich /
Lothar Späth soll bei Infineon vermitteln ......... 68
Finanzmärkte: Die US-Immobilienkrise reißt
weltweit Banken und Börsen nach unten ......... 70
Manager: Der Gründer von Web.de
verbrennt seine Millionen ................................ 73
Affären: Hatte auch die Kraftwerkssparte
von Siemens schwarze Kassen? ........................ 74
Gleichberechtigung: Wie die neue
Regierungsbeauftragte Martina Köppen
Diskriminierung bekämpfen will ...................... 75
Tourismus: Chinesische Touristen entdecken
die Marken-Welt Europas ................................. 76
Handel: Auch Schokolade wird teurer ............. 80
Frankfurter Börse
Quiz-Shows erleben neuen Boom Seite 84
Bei Sat.1 testet Cordula Strat-
mann mit „Das weiß doch jedes
Kind!“ neuerdings das Grund-
schulwissen Erwachsener. Pro-
Sieben lässt gar einen Affen ra-
ten. RTL verordnet dem Klassi-
ker „Wer wird Millionär?“ neue
Regeln. Das Quiz-Genre erlebt
diesen Herbst eine Welle von
Neuerungen, Flops inklusive.
Medien
Trends: Interview mit dem Musikmanager
Andreas Läsker über Castingshows / Premiere
steigt bei Shoppingkanal ein ............................. 82
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ................... 83
TV-Shows: Mit neuen Formaten wollen
etliche Sender das Quiz-Genre befeuern .......... 84
Stratmann
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Sport
Szene: Besserer Schutz für Vielseitigkeits-
reiter / Neue Runde im DFB-Ausrüsterstreit .... 87
Fußball: Internationale Hilfe für
Südafrikas WM ................................................ 88
Boxen: Die gescheiterte Flucht zweier
kubanischer Faustkämpfer ................................ 91
Flüchtlinge in Darfur
Ausland
Panorama: Exil-Politikerin Benazir Bhutto über
Pakistans Elend / Neuer Falke in Jerusalem –
Ehud Barak / Warschaus gelähmte Opposition 92
USA: Sind Washingtons Demokraten
die besseren Feldherren? .................................. 94
SPIEGEL-Gespräch mit dem amerikanischen
Publizisten Lawrence Wright über die Karriere
von Osama Bin Laden und die Anziehungskraft
des Terrorismus auf junge Muslime .................. 97
Argentinien: Die Clintons aus Buenos Aires ... 99
Portugal: Zweifel an Madeleines Eltern ......... 101
China: Die Sklavenarbeiter vom Gelben Fluss 102
Global Village: Wie ein serbischer Bäcker
seinen größten Triumph verarbeitet ................ 106
Kampf an der Hungerfront Seite 108
Popstars, Milliardäre und Wissenschaftler wollen Afrika retten, die Armut besiegen.
Doch erbittert streiten sie über die wahren Ursachen und über den richtigen Weg –
vorgefertigte Rezepte, wie es der Star-Ökonom Jeffrey Sachs probiert? Oder politische
Reformen von innen, wie es beispielsweise auf Madagaskar getestet wird?
Serie
Die Retter der Welt (IV): Der Hunger in
Afrika und wie er bekämpft werden kann ...... 108
Argentiniens neue Evita Seite 99
Die glamouröse Linke Cristina Fernández de Kirchner
will nächste Präsidentin in Buenos Aires werden. Als
Gattin des jetzigen Staatschefs vergleicht sie sich mit
Hillary Clinton: Auch „Königin Cristina“ stammt aus der
Provinz, ist Anwältin, ehrgeizig und machtbewusst.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Ameisen als Lehrmeister bei
Massenpanik / Menschen-Urin als Dünger
für Gemüsepflanzen ....................................... 116
Waffentechnik: Roboter erobern
das Schlachtfeld .............................................. 118
Medizin: Die Wirkung der Psychotherapie
auf das Überleben von Krebspatienten ........... 121
Seuchen: England im Maul- und
Klauen-Schock ................................................ 122
Ethik: Wie ein Nobelpreisträger den
Chemikern aus der Identitätskrise helfen will 123
Bücher: Wie sähe die Welt ohne
Menschen aus? ............................................... 124
Fernández
Krieg der Maschinen
Seite 118
Hubschrauber ohne Pilot, Gewehre auf Rädern,
Stahlsoldaten mit Zielkamera: Die Roboter er-
obern das Schlachtfeld. Drei „Swords“-Roboter
mit MG sind als Vorhut im Irak eingetroffen.
Bald soll ein Drittel der US-Waffen durch auto-
nome Maschinen ersetzt sein. Doch darf Soft-
ware entscheiden, ob sie schießen sollen?
Kultur
Szene: Intendant Jürgen Flimm über die
Absage der Gesangsstars bei den Salzburger Fest-
spielen / Der Österreicher Martin Grubinger
wird gefeiert als der begabteste Nachwuchs-
schlagzeuger der Welt ..................................... 128
Kunst: SPIEGEL-Gespräch mit Georg Baselitz
über sein Werk und seinen Ruhm ................... 130
Pop: Neues Album der kosmopolitischen
Sängerin Keren Ann ....................................... 135
Geistesgrößen (IV): Der Sozialpsychologe
Harald Welzer erforscht die Erinnerung
an die Greuel der Geschichte ......................... 136
Literatur: Eine monumentale Biografie
schildert den Dichter Stefan George
als geheimnisvollen Charismatiker .................. 138
Bestseller ..................................................... 140
Kino: „Am Ende kommen Touristen“ –
die Geschichte eines Zivildienstleistenden
in Auschwitz ................................................... 141
Nahaufnahme: Risse im Beton am Berliner
Holocaust-Denkmal ........................................ 142
„Swords“-Roboter im Irak
Intimes aus dem George-Kreis
Seite 138
Um 1900 galt Stefan George als Revolutionär
der deutschen Lyrik. Seine Verse inspirierten
den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von
Stauffenberg. Eine kritische Biografie be-
schreibt jetzt das geheime Innenleben des
Zirkels, den George um sich geschart hatte.
Briefe ................................................................ 6
Impressum, Leserservice ........................... 144
Chronik .......................................................... 145
Register ........................................................ 146
Personalien ................................................... 148
Hohlspiegel /Rückspiegel ........................... 150
Titelbild: Fotos AKG (6), BPK
George, Brüder Stauffenberg (1924)
der spiegel
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Briefe
„In einer Zeit, in der es ein Leichtes
wäre, einfach weiter einseitige
antiamerikanische Hetze zu betreiben,
stellt der SPIEGEL dem eine zweite
Meinung gegenüber. Dieser Artikel ist
ein extrem wichtiger Beitrag zur
demokratischen Kultur in Deutschland!“
Befriedung der Wilden! Wahrscheinlicher
aber ist das Scheitern der USA im Irak.
Düsseldorf
Bernd Schmallenbach
Offenkundig wird nach der Methode ,,jetzt
machen wir erst mal und sehen dann, wie
es weitergeht“ verfahren, so dass das ganze
Engagement der Amerikaner mittlerweile
eine Art „Sisyphus-Charakter“ angenom-
men hat. Und ausbaden dürfen das die GIs
und die irakische Zivilbevölkerung. Tag
für Tag. Bleibt zu hoffen, dass der nächste
amerikanische Präsident eine andere Poli-
tik betreiben wird.
Grebenstein (Hessen)
SPIEGEL-Titel 32/2007
Holger Herboth aus Saarbrücken zum Titel
„Bagdad Babylon – SPIEGEL-Reporter mit US-Soldaten im Irak-Krieg“
Rainer Degethoff
Engagement mit Sisyphus-Charakter
Nr. 32/2007, Titel: Bagdad Babylon –
SPIEGEL-Reporter mit US-Soldaten im Irak-Krieg
Der Artikel verschweigt zwar nicht die ne-
gativen Ursachen der aktuellen Situation,
zeigt aber auch, dass es zurzeit keine Al-
ternative zur Stationierung der US-Armee
im Irak gibt. Man leidet mit jedem Iraker,
aber auch mit den Soldaten, die jeden Tag
ihr Leben aufs Spiel setzen, damit in dieser
Region wieder Frieden ist. Bestimmt wer-
den Sie aufgrund der amerikafreundlichen
Zum ersten Mal habe ich das Gefühl,
aus dem Irak des Sommers 2007 boden-
nahe Informationen zu bekommen, also
kein oberflächliches Gerede mit deutlicher
politischer Tendenz. Ein eindrucksvol-
ler Artikel, stilsicher und ganz nahe an
den Menschen und Ereignissen, – wirklich
„ein Blick in den Maschinenraum der Ge-
schichte“.
Wedel (Schl.-Holst.)
Zunächst einmal vielen Dank für diesen
ausgezeichneten Artikel, der endlich das
journalistische Niemandsland um Bagdad
aufbricht. Endlich wird gezeigt, dass es im
Irak auch spürbare Erfolge gibt. Solche Er-
folgsmeldungen sind für die Zukunft des
Irak von größter Bedeutung, schließlich
hängt das weitere Engagement der US-
Truppen vor allem vom Meinungsbild in
der Öffentlichkeit ab, das bisher aus-
schließlich von Negativschlagzeilen be-
stimmt wurde. Für eine funktionierende
Demokratie und die Meinungsbildung der
Bevölkerung ist es deshalb eminent wich-
tig, dass die Medien – wie hier der SPIE-
GEL – differenziert über die Fortschritte,
aber auch über die Rückschläge in solchen
militärischen Einsatzgebieten berichten.
Hengersberg (Bayern)
Etzel Bogena
Das Problem des amerikanischen Weltmo-
dels ist, dass sich die Ziele und die einge-
setzten Mittel zur Erreichung dieser Ziele
bei US-Regierung, US-Geheimdiensten
und US-Konzernen nicht unterscheiden.
Wer wirklich nach Lösungen gegen Terro-
rismus sucht, sollte nach den Ursachen for-
schen, die zu den terroristischen Angriffen
gegen die USA geführt haben.
Kiel
Thorsten Niethardt
Daniel Wollinger
US-Soldaten im Irak
„Auch spürbare Erfolge“
Glückwunsch. Dieser Artikel verschweigt
nichts, aber wohl erstmalig in der deut-
schen Medienlandschaft werden positive
Entwicklungen im Irak aufgezeigt. Natür-
lich war der Einstieg in den Irak-Krieg
schlecht und voller Unwahrheiten, aber
er war notwendig. Hätten England und
Frankreich und im Hintergrund die USA
1938 keine Appeasement-Politik gemacht,
wären Millionen Menschen durch unsere
unsägliche Diktatur nicht umgekommen.
Freiensteinau (Hessen)
Also jedenfalls in Sachen PR besiegt unse-
re amerikanischen Freunde so schnell nie-
mand. Nach ihrer Okkupation des Irak
verursachten sie Chaos und begründen
heute ihre Anwesenheit in diesem Land
mit ebenjenem Chaos. Respekt!
Dresden
Einschätzung des Autors kritisiert werden.
Meine Meinung: Das war der Artikel, den
ich lange vermisst habe.
Rimpar (Bayern)
Sandor Willenberg
Peter Brandl
Man merkt SPIEGEL-Reporter Ullrich
Fichtner den Stolz darüber an, vom der-
zeitigen Chef des US-Besatzungsregimes
im zuvor völkerrechtswidrig überfallenen
Irak als „alter Bekannter“ empfangen zu
werden. Da schwappt der „positive“ Ge-
fühlsbrei über. Vielleicht schaffen es ja un-
sere Freunde, die Abu-Ghureib- und Guan-
tanamo-Architekten, doch noch mit der
Helmut Kersten
Dieser differenzierende Bericht, von muti-
gen Reportern vor Ort recherchiert, hebt
sich wohltuend ab von der sterilen Be-
richterstattung der öffentlich-selbstgerech-
ten elektronischen Menschen. Die gaukeln
uns mit der Meldung des „täglichen An-
schlags“ in Bagdad vor, die komplexe Lage
im Irak abzubilden.
Sigmaringen (Bad.-Württ.)
Auch Ihr Reporter ließ sich allzu sehr be-
eindrucken von seiner gewachsenen Nä-
he zum kommandierenden General und
den raffinierten Durchhalteparolen des
US-Botschafters. Hinzu kommt der Brain-
Dieter Farwick
Vor 50 Jahren der Spiegel vom 14. August 1957
„Noch vier Jahre?“ Jens Daniel über eine mögliche Wiederwahl Adenauers.
Chruschtschow-Besuch in Ost-Berlin Maßlose Schimpfereien auf
die Bundesregierung. Unfallserie von Maico-Kleinwagen Abkippende
Vorderräder, tückische Lenkhebelbrüche. USA-Präsident Eisenhowers
Schwierigkeiten bei der Regierungsumbildung Posten des Verteidigungs-
ministers bei hohen Managern offenbar unbeliebt. Größte Unterhaltungs-
technik-Messe seit Kriegsende Wenig Lob für Fernsehchefs.
Sicherlich hat die US-Regierung mit falscher
Begründung den Krieg begonnen, diesen
vorschnell als beendet angesehen und eine
Nachkriegslösung nicht schon im Vorhinein
erarbeitet. Jedoch muss eben auch dargelegt
werden, was für eine Chance der Einmarsch
und der Sturz von Saddam Hussein für den
Irak bedeutet.
Berlin
Diese Artikel sind im Internet abzurufen unter www.spiegel.de
oder im Original-Heft unter Tel. 08106-6604 zu erwerben.
Titel: Neuer Bundesbahn-Chef Heinz Maria Oeftering
Thomas Noack
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der spiegel
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin