Der Spiegel 2010 26.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
um viel mehr als nur um eine Personalie: Scheitert ihr Kandidat Christian Wulff,
51, und wird Joachim Gauck, 70, „Der bessere Präsident“ (SPIEGEL 23/2010), gekürt,
dann könnte ihre Kanzlerschaft am Ende sein. Auch deshalb versuchen Spitzen-
leute der Koalition bis zur letzten Minute, wackelnde Vertreter in der Bundes-
versammlung auf Linie zu bringen, wie es SPIEGEL-Kollegen landauf, landab be-
obachtet haben. Redakteur Markus Feldenkirchen, 34, hat den rot-grünen Kandidaten
Gauck in den vergangenen Wochen beim Werben um Stimmen und Stimmun-
gen begleitet: „Rechnerisch hat er zwar geringe Chancen, aber dennoch wirkt er
ganz mit sich im Reinen.“ Einen anderen Eindruck gewann SPIEGEL-Redakteur
René Pfister, 36, vom Favoriten
Wulff. Der ließ häufig durch-
blicken, wie sehr ihn der Vor-
wurf ärgert, er sei der Mann
des politischen Establishments.
„Wulff hat das Gefühl, stellver-
tretend für sämtliche Defizite
des Parteienstaats kritisiert zu
werden“, so Pfister, „das findet
er zutiefst ungerecht.“ Chan-
cenlos geht Luc Jochimsen, 74, für die Linke ins Rennen. „Sie kämpft redlich gegen
den Eindruck, Kandidatin der Eingeschnappten zu sein“, sagt SPIEGEL-Redakteur
Christoph Scheuermann, 32, „so ganz gelingt ihr das aber nicht“ (Seite 20).
Feldenkirchen, Gauck
Wulff, Pfister
schaftler Craig Venter, 63, erstmals traf, hatte der Mann Unerhörtes vor. Er
wollte den verborgenen Bauplan des Menschen ans Licht bringen: das Erbgut entzif-
fern, und zwar schneller, besser und billiger als jenes öffentlich geförderte, interna-
tionale Konsortium aus tausend Wissenschaftlern, das bereits seit acht Jahren das
gleiche Ziel verfolgte. Sein Projekt, so Venter damals im SPIEGEL, sei von der Grö-
ßenordnung der Mondlandung. Jetzt, zwölf Jahre später, ist seine Euphorie ge-
schwunden. Als Bredow ihn zusammen mit SPIEGEL-Redakteur Johann Grolle, 48,
im spanischen Valencia auf seiner Segelyacht besuchte, zog er eine bittere Bilanz.
Der medizinische Nutzen des Wissens um die Gene sei „fast gleich null“, sagte
Venter, und: „Wir wissen das Genom immer noch nicht richtig zu lesen“ (Seite 126).
de des Mittelmeeres und des Atlan-
tiks, ist heute fast ausgerottet. Lange Zeit
wurde die Jagd mit immer größeren Schif-
fen und modernerer Elektronik durch die
EU subventioniert. Erst jetzt werden nied-
rigere Quoten strenger überwacht. SPIE-
GEL-Reporter Thomas Hüetlin, 49, re-
cherchierte bei traditionellen und indu-
striellen Fischern am Mittelmeer und traf
auch den Thunfischjäger Manuel Balfegó,
47. „Er versucht jetzt, der ökologisch kor-
rekteren Politik entgegenzukommen“,
sagt Hüetlin, „aber im Grunde ist er ein
Pirat geblieben, der möglichst viel aus
dem Meer holen will“ (Seite 50).
Hüetlin (r.)
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 26/2010
3
Hausmitteilung
28. Juni 2010 Betr.: Titel, SPIEGEL-Gespräch, Thunfisch
F ür Angela Merkel, 55, geht es bei der Wahl des Staatsoberhaupts am Mittwoch
A ls SPIEGEL-Redakteurin Rafaela von Bredow, 43, im Jahr 1998 den US-Wissen-
D er Rote Thunfisch, früher eine Zier-
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In diesem Heft
Titel
Die Parteien instrumentalisieren die Wahl
des Bundespräsidenten ....................................... 20
Wie Joachim Gauck Deutschland
therapieren will .................................................. 26
Die Karriere des treuen Parteisoldaten
Christian Wulff ................................................... 30
Der gescheiterte Versuch von Luc Jochimsen,
Ost und West zu versöhnen ................................ 33
Deutschland
Panorama: Merkel verweigert nach SMS-Affäre
Kontakt mit Gabriel / CDU-Dreigestirn soll
Rüttgers folgen / Interner Bericht über unsichere
Bundeswehr-Lkw ................................................ 17
Energie: Umweltminister Norbert Röttgen
über die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko
und den Ausstieg aus dem Atomausstieg ........... 35
Geheimdienste: Bundesanwaltschaft ermittelt
gegen chinesische Beamte .................................. 37
Terrorismus: Werden die Mörder von Schleyer
dank neuester DNA-Analysetechnik ermittelt? ... 39
Medizin: Risikofalle Krankenhaus ...................... 40
Strafjustiz: BGH lockert Verbot der Sterbehilfe ... 60
Diplomatie: Bundesministerien streiten über
den Umgang mit einem deutschen Islamisten .... 62
Versicherungen: Welches Risiko steckt in
Gewinnspielen rund um die Fußball-WM? ......... 63
Grüne: Im Hochgefühl guter Umfragen werden
politische Inhalte vernachlässigt ......................... 64
Kirche: Wie Walter Mixa die Macht im
Bistum Augsburg verlor ..................................... 66
Gesellschaft
Szene: Flashmob von italienischen
Bürgermeistern / Buch über das Leben der
Autoerfinder-Gattin Bertha Benz ....................... 47
Eine Meldung und ihre Geschichte – über
einen Hindu, der für das Recht auf
Verbrennung unter freiem Himmel kämpft ........ 48
Fische: Dem Roten Thunfisch droht die
Ausrottung ......................................................... 50
Ortstermin: Am Tag für Afrika arbeiten
200 000 Schüler, um zu spenden ......................... 59
Wirtschaft
Trends: Emirates attackiert die Lufthansa /
Sal.-Oppenheim-Altgesellschafter erstatten
Anzeige .............................................................. 68
Wirtschaftspolitik: Wie der einstige
Exportweltmeister Deutschland
vom Musterknaben zum Buhmann wurde ......... 70
Autoindustrie: VW regiert bei Porsche durch ..... 73
Einheit: Dass der Aufbau Ost nicht
funktionierte, ist auch die Schuld des Westens ... 74
Währung: Warum vier Professoren
erneut gegen den Euro zu Felde ziehen ............. 80
Ausland
Panorama: Jamaika fürchtet Enthüllungen eines
an die USA ausgelieferten Drogenbosses /
Kaczyński-Vertrauter sagt prodeutschen Kurs
des Präsidentschaftskandidaten voraus .............. 82
USA: Obamas Krieg ............................................ 84
Interview mit dem Afghanistan-Experten
Bruce Riedel ....................................................... 86
Ein Abend mit General McChrystals Stab .......... 88
Debatte: Der Westen auf Irrwegen
in Afghanistan .................................................... 90
Nahost: Israel lockert die Gaza-Blockade ........... 92
Türkei: Die Rückkehr der Eliten ......................... 96
Afrika: Interview mit Ruandas Präsident
Paul Kagame über den Aufbau seines Landes
und seine Zweifel an der Demokratie ................ 98
Global Village: Katholikinnen demonstrieren
in Rom für die Weihe von Priesterinnen ........... 100
6
Berliner Maskenball
Seiten 20 bis 33
Demonstration für Präsidentschaftskandidat Gauck in München
Wenn die Bundesversammlung am 30. Juni den Präsidenten wählt, sollte sie
den besten Kandidaten für das Amt küren. Doch im Kalkül der Delegierten
spielt das kaum eine Rolle – es geht um Machtspiele und Parteiinteressen.
Buhmann Deutschland
Seite 70
Die Kritik am deutschen Wirtschaftsmodell wird lauter. Der Vorwurf: Die
Deutschen exportieren und sparen zu viel, sie bereichern sich auf Kosten
anderer Länder. Doch Kanzlerin Angela Merkel gibt sich unbeirrt.
Jagd auf Sushi
Seite 50
Die Rinaldis gehören zu Monte Carlo wie die Grimaldi-Dynastie, sie sind
eine Fischerfamilie mit langer Tradition, doch die drohende Ausrottung des
Roten Thunfischs treibt sie und andere Fischer des Mittelmeeres in den Ruin.
Irans Stimme für
die Frauen Seite 106
Sie ist die bedeutendste Künstlerin
aus Iran: Shirin Neshat. Ihr Film
„Women without Men“ plädiert für
einen muslimischen Feminismus.
Szene aus „Women without Men“
330255556.002.png 330255556.003.png
Obamas Hoffnung für Afghanistan Seiten 84, 90
Nach bitterem Spott über das angeblich unfähige Afghanistan-Team
des Präsidenten feuerte Obama seinen Kommandeur am Hindukusch.
Kann dessen Nachfolger den Krieg wenden?
Kultur
Szene: In Berlin schließt die Temporäre
Kunsthalle mit einer spektakulären Show /
Der Konzertveranstalter Kuhnt über
den Eingriff des Staates ins Klassikgeschäft ...... 104
Film: Die Iranerin Shirin Neshat und ihr
preisgekröntes Werk „Women without Men“ – ein
Plädoyer für die Rechte muslimischer Frauen ... 106
Literatur: SPIEGEL-Gespräch mit dem Verleger
Klaus Wagenbach über die deutsche
Linke, Ulrike Meinhof und komplizierte
Amouren auf Autorücksitzen ........................... 109
Bestseller .......................................................... 112
Kino: Die Hollywood-Studios MGM und Miramax
stehen zum Verkauf – zum Schleuderpreis ....... 114
Essay: Richard David Precht über das gestörte
Verhältnis zwischen Politikern und Bürgern ..... 116
Filmkritik: „Für immer Shrek“, der letzte Teil
der Trickfilmreihe ............................................. 118
Medien
Trends: Schauspieler kämpfen für höhere Gagen /
Streit um Bücher rund um die
Grand-Prix-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut ..... 119
Konzerne: Der US-Computergigant Apple
wird zum Datenkraken ..................................... 120
Vom iPad-Erfolg wollen auch andere
profitieren ......................................................... 122
Prozesse: Ein Freund von Christian Wulff
musste sich vor Gericht verantworten .............. 123
Wissenschaft · Technik
Prisma: Heimtest misst Zeugungskraft /
Gefahr durch manipulierte Fahrtenschreiber ....... 124
Biotechnik: SPIEGEL-Gespräch mit dem
Genforscher Craig Venter über den Irrglauben
an die Allmacht der Gene und die Produktion
künstlicher Lebensformen ................................ 126
Geschichte: Wissenschaft oder Quälerei –
Historiker debattieren über antike Tierversuche... 130
Umwelt: Die Ölindustrie sieht ihre Zukunft in
der Tiefsee ........................................................ 132
Psychologie: Warum gähnt der Mensch? .......... 134
Sport
Szene: Der Politologe August Pradetto über
das Scheitern Nordkoreas bei der WM / Uefa-
Funktionär unter Manipulationsverdacht ......... 135
Weltmeisterschaft: Beim ersten großen
Fußballfest in Afrika dominieren Teams aus
Europa und Südamerika ................................... 136
Auswanderer: In Kapstadt bleiben die
Deutschen unter sich ........................................ 140
Essay: Frankreich schämt sich seiner
Nationalmannschaft .......................................... 142
Der Währungsschock Seite 74
Als die DDR die Mark bekam, versprach Helmut Kohl den Deutschen ein
zweites Wirtschaftswunder. Daraus wurde nichts. Nach 20 Jahren Aufbau Ost
wächst der ökonomische Abstand zwischen den alten und neuen Bundesländern.
Erbgut entzaubert
Seite 126
Vor zehn Jahren verkündete der Bio-
loge und Unternehmer Craig Venter
die Entzifferung des Menschen-
Erbguts. Jetzt zieht er im SPIEGEL-
Gespräch eine ernüchternde Bilanz:
Das Wissen um die Gene habe der
Menschheit bisher fast nichts gebracht.
Venter auf seiner Segelyacht
Fest ohne
Gastgeber Seite 136
Es sollte die Fußball-Welt-
meisterschaft der Afrikaner
werden, Teams wie das von
der Elfenbeinküste wurden
als Titelfavoriten gehandelt.
Nun dominieren einmal
mehr die Mannschaften aus
Europa und Südamerika –
die ernüchterten Südafrika-
ner wenden sich wieder dem
Alltag zu.
Briefe ................................................................... 8
Impressum, Leserservice .................................. 144
Register ............................................................ 146
Personalien ....................................................... 148
Hohlspiegel / Rückspiegel ................................. 150
Titelbild: Foto [M] Michael Gottschalk / ddp
Südafrikanische Fans
Das Göttliche
Ist das Netz unsere neue
Religion? Der KulturSPIEGEL
widmet sich ganz dem
Internet: Wie mächtig ist
Software? Sind Science-
Fiction-Autoren Erfinder
der „Augmented Reality“?
DER SPIEGEL 26/2010
7
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Briefe
„Margot Käßmann ein neunseitiges
Interview zu widmen ist – bei allem
Respekt – dann doch des Guten
zu viel. Der rasche Rücktritt als
Bischöfin spricht für ihre Klugheit,
aber heroisch war er nicht.“
hat sich für ihre einmalige Verfehlung die
Maximalstrafe selbst auferlegt und damit
großen Respekt in der Öffentlichkeit ge-
wonnen. Bischof Mixa dagegen veranstal-
tet mit seinen zahlreichen Verfehlungen
seit Monaten ein unwürdiges Possenspiel
und schädigt damit sich selbst und die
katholische Kirche.
MÜNCHEN
KARLHEINZ WOLF
Ich möchte Ihnen danken, dass Sie dieses
Gespräch zum Titel gemacht haben. Es
ist schön, dass es in unserer Leistungsge-
sellschaft noch solche Menschen gibt, die
offen und ehrlich so handeln, wie sie den-
ken, und sich nicht der mitunter entwür-
digenden medialen Darstellung ausset-
zen, nur um die Macht zu behalten. Frau
Käßmann ist ein echtes Vorbild – auch
für die junge Generation, gerade weil sie
das ausspricht, was viele Leute denken.
NÖRDLINGEN (BAYERN)
Dr. Rainer Feuerstack aus Bonn zum Titel „‚Der Druck ist gnadenlos‘ –
SPIEGEL-Gespräch mit Margot Käßmann über ihren Rücktritt und
das Leben in der Öffentlichkeit“
SPIEGEL-Titel 25/2010
Unangemessenes Getöse
Nr. 25/2010, Titel: „Der Druck ist gnadenlos“ –
SPIEGEL-Gespräch mit Margot Käßmann über ihren
Rücktritt und das Leben in der Öffentlichkeit
holfahrt andere Verkehrsteilnehmer in
Gefahr gebracht. Genau genommen hat
sie den Druck der Öffentlichkeit doch
offenbar nie gespürt!
SAARBRÜCKEN
HOLGER HERBOTH
MICHAEL WIEDEMANN
Ich bin Jahrgang 1987. Mich macht es
traurig, in eine Zukunft zu blicken, in der
Menschen wie Frau Käßmann meiner
Befürchtung nach immer seltener wer-
den. Von wem soll meine Generation
moralisches Handeln und Verantwortung
lernen, wenn Politiker, Vorstandsvorsit-
zende oder katholische Bischöfe sich aus
ihrer Verantwortung oder moralischen
Pflicht permanent herausreden?
ROSTOCK
Liebe Frau Käßmann! Wie Sie selbst fest-
gestellt haben, kann man nicht tiefer fal-
len als in Gottes Hand. Sie haben mit sei-
Ich freue mich jetzt schon auf ein ähnlich
starkes SPIEGEL-Gespräch mit Horst
Köhler!
BIETIGHEIM-BISSINGEN (BAD.-WÜRTT.)
HELMUT SCHULZ
DANIEL WEISSMANN
Die Medien haben nie den eigentlichen
Skandal in der Käßmann-Geschichte the-
matisiert, nämlich warum eine Bischöfin
und Bewahrerin der Schöpfung einen VW
Phaeton fährt, eine Luxuslimousine, die
70 000 Euro und mehr kostet. Und warum
eine Landeskirche ihrer Bischöfin ein sol-
ches Auto als Dienstwagen zur Verfügung
stellt, der dann auch für Privatfahrten be-
nutzt wird. Hier wird Wein beziehungswei-
se Sekt getrunken und Wasser gepredigt.
BONN
Danke für dieses Interview! Frau Käß-
mann erwähnt es nicht selbst, und das ist
gut so, aber es darf ergänzt werden. Aus
dem Christentum kommt die Mahnung:
„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als
erster einen Stein auf sie.“ Angesichts
vermutlich millionenfacher unentdeckter
Alkoholfahrten ist das erlebte Getöse
wohl überaus unangemessen.
RÖHRMOOS (BAYERN)
Mutter Käßmann, Töchter
Moralisches Handeln und Verantwortung
MICHAEL DÜLLMANN
ner Hilfe in der Vergangenheit Mut, Kraft
und Entschlossenheit bewiesen. Sie wa-
ren stark und werden es auch bleiben.
BARSINGHAUSEN (NIEDERS.)
MARLENE HUNTE-GRÜNE
HANS-JOACHIM BOCK
Weit vom Volk entfernt
Nr. 24/2010, Parteienstreit: Die Autorin Monika Maron
über die Präsidentschaftswahl
Frau Käßmann hat sich nicht durch ihre
Alkoholfahrt, sondern durch den Umgang
damit zur Moralinstitution entwickelt.
GROß IPPENER (NIEDERS.)
ULRICH BANGERT
Ich freue mich für Frau Käßmann, dass
sie wieder im Auto fahren darf – wenn
auch nur auf dem Rücksitz.
WUPPERTAL
Ich denke, Monika Maron überschätzt
das politische Urteilsvermögen der Deut-
schen. Die Akademiker und Intellektuel-
len, mit denen sie wohl verkehrt, würden
bei einer Direktwahl vielleicht Joachim
Gauck wählen. Woher aber nimmt sie die
Gewissheit, dass ihn auch die Mehrheit
der Deutschen wählen würde?
ALTLEININGEN (RHLD.-PF.) WOLFGANG SCHAEFER
DR. REIMAR KROLL
Ihre Titelstory hinterlässt einen zwiespäl-
tigen Eindruck. Das Titelbild und das In-
terview sind sehr fair, die Titelzeile aber
reißen Sie völlig aus dem Zusammen-
hang. Nur der gründliche Leser bemerkt,
dass Frau Käßmann mit diesem Satz das
Schicksal von Spitzenpolitikern in selten
gewordenem Mitgefühl für diese Kaste
charakterisierte. Der Oberflächliche muss
annehmen, sie übe sich in Selbstmitleid,
was gerade gar nicht der Fall ist.
SCHIEDER-SCHWALENBERG (NRDRH.-WESTF.)
THOMAS BECKER
Noch nie sind zwei Repräsentanten der
großen Kirchen wegen persönlicher Fehl-
tritte nahezu zeitgleich ins Visier der Öf-
fentlichkeit geraten. Bischöfin Käßmann
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
Sollte der Präsident vom Volk direkt gewählt
werden? www.spiegel.de/forum/Praesident
Müssen die Deutschen mehr Geld ausgeben,
um den Welthandel in Schwung zu bringen?
www.spiegel.de/forum/Export
Frau Käßmanns Stern scheint doch nur
vor dem Hintergrund des Falls Mixa so
hell: Sie hat ihr öffentliches Fastenver-
sprechen gebrochen und mit ihrer Alko-
Darf Ex-Bischof Mixa künftig eine Aufgabe
in Rom erhalten? www.spiegel.de/forum/Mixa
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DER SPIEGEL 26/2010
Titel
Weltmarkt
Vatikan
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin