Der Spiegel 2011 09.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
39, – egal, wie massiv er bei seiner Doktorarbeit gemogelt hat. Immer wieder
Elogen auf Thilo Sarrazin, 66, – egal, wie populistisch seine Thesen gegen musli-
mische Immigranten sind. Der politische Standort der „Bild“-Zeitung, rechts von
der Mitte, ist von jeher eindeutig. Neu ist allerdings, dass ihre Macher glauben, ihr
Blatt markiere die gesellschaftliche Mitte. Ein Team von SPIEGEL-Redakteuren
überprüfte die ethischen Standards und die journalistische Qualität der größten
europäischen Tageszeitung und kam zu einem wenig schmeichelhaften Urteil: Das
Springer-Blatt, so SPIEGEL-Reporter Ullrich Fichtner, 45, spiele „die Rolle einer
rechtspopulistischen Partei, die es in Deutschland noch nicht gibt“. Aus Rücksicht
auf die bis zum vorvergangenen Wochenende in Iran inhaftierten „Bild am Sonn-
tag“-Kollegen hielt der SPIEGEL das Stück zurück, es galt, jedes Risiko diploma-
tischer Komplikationen zu vermeiden. Der Fall Guttenberg gibt dem Fall „Bild“
nun eine neue Wendung (Seite 132).
die Tage des libyschen Despoten Mu-
ammar al-Gaddafi, 68, scheinen gezählt.
SPIEGEL-Autor Erich Follath, 62, beobachtet
den selbsternannten libyschen Revolu-
tionsführer seit langem. Gaddafis offensicht-
lichen Spaß an der Willkür gegenüber Men-
schen, die er als Nachgeordnete empfindet,
registrierte Follath mehrfach, 1990 erlebte er
sie am eigenen Leib. Sieben Tage und Nächte
lang musste der Reporter in seinem Hotel-
zimmer darauf warten, zum Interview vor-
gelassen zu werden. Dann zeigte sich der „Sohn der Wüste“ (Gaddafi über Gaddafi)
gnädig, empfing den SPIEGEL-Mann und versicherte, New York und die Deutschen
zu lieben. Für die Geschichten dieser Woche recherchierten SPIEGEL-Kollegen in
der Region. Matthias Gebauer, 36, und Clemens Höges, 49, berichten aus den gerade
befreiten Landesteilen Libyens, die SPIEGEL-Reporter Volkhard Windfuhr, 74, und
Alexander Smoltczyk, 52, sprachen mit den neuen Herren. Der langjährige Nahost-
Korrespondent Bernhard Zand, 43, schreibt über die Angst des saudi-arabischen
Herrscher-Clans vor einem Umbruch (Seite 78).
D ie arabische Welt ist in Aufruhr – und
Gaddafi, Follath 1990 in Libyen
mehr. Wie breit gefächert ihr Wissen tatsächlich ist, konnten Interessierte erst-
mals vor zwei Jahren in einem Wissenstest überprüfen, den der SPIEGEL im Internet
angeboten hatte. Mehr als 600 000 Menschen nahmen teil, über
400 000 kauften das Taschenbuch zu der Aktion. Im vorigen Herbst
legte die Redaktion nach und veröffentlichte, wiederum im Inter-
net, einen Test zu den Themen Geschichte, Politik und Gesellschaft.
Die Redakteure Martin Doerry, 55, und Markus Verbeet, 36, haben
nun ein Taschenbuch veröffentlicht, das Fragen dieses Tests und
etliche weitere enthält. Sein Titel: „Wie gut ist Ihre Allgemeinbil-
dung? Geschichte“. Das Buch enthält 150 Fragen zu historischen
Themen – und die richtigen Antworten (KiWi Paperback, 5 Euro).
Die nächste SPIEGEL-Ausgabe wird wegen des Rosenmontags bereits
am Samstag, dem 5. März, verkauft und den Abonnenten zugestellt.
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 9/2011
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Hausmitteilung
28. Februar 2011 Betr.: Titel, Libyen, SPIEGEL-Buch
I mmer wieder Hymnen auf Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg,
A uf die Frage, wie viel SPIEGEL-Leser wissen, gibt es eine einfache Antwort:
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