Weber, David - Schwerter des Zorns - 1 - Der Schwur.pdf

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Heyne - Weber, David - Schwerter des Zorns - 1 - Der Schwur
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D AVID W EBER
Der Schwur
Schwerter des Zorns
Erstes Buch
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
Dies sind die atemberaubenden Abenteuer von Bahzell Bahnakson, Prinz
von Hurgrum, der wider Willen als Gesandter seines Vaters in ein
feindliches Land geschickt wird, um dort einen brüchigen Frieden zu
vermitteln. Kaum angekommen, gerät er in ein Netz aus Intrigen und
muss fliehen. Mit einer kleinen Gruppe Verbündeter taucht er in einem
Land unter, in dem dunkle Mächte nach der Herrschaft greifen und alles
daran setzen, die Schwerter des Zorns zu entfesseln …
Hradani : Nomen , (1) Eine der ursprünglichen fünf Rassen der
Menschheit, bekannt für ihre fuchsähnlichen Ohren, ihre große
Gestalt, ihre Körperkraft und ihr gewalttätiges Temperament. (2)
Barbar oder Berserker. (3) Abschaum, Brigant. Adjektive (1) der Rasse
der Hradani entstammend oder dazugehörend. (2) gefährlich,
blutrünstig, grausam. (3) hinterhältig und verschlagen. (4) unfähig
zu zivilisiertem Verhalten. (aus dem Altkontovaranischen: hra , ruhig
und danahi : Fuchs)
Blutrunst, die , (Krawall), Nomen , Hradani-Ausdruck für den
unkontrollierbaren, berserkerhaften Blutrausch, der ihr Volk befällt.
Einige Gelehrte halten ihn für ein Resultat der schwarzen Hexerei
aus der Zeit des Falls von Kontovar.
Statuten von Ottovar, die , Nomen . Ein alter Kodex der Weißen
Hexerei, der vom Konzil von Ottovar vor dem Fall von Kontovar
durchgesetzt wurde. Die Statuten sollen angeblich Blutmagie oder
die Anwendung von Zauberei gegen Nicht-Magier verboten haben.
Die Übertretung der Statuten stellte ein Kapitalvergehen dar. Man
sagt, der zügellose Zauberer Wencit von Rûm, der letzte Lord des
Konzils von Ottovar vor dem Fall, lebe noch immer und versuche,
diese Statuten mithilfe des Ordens der Semikirk durchzusetzen.
Neue Menschstatt Enzyklopädie:
Wörterbuch der Sprachen von Norfressa,
Königlich-Kaiserliche Presse,
König Kormak Kolleg, Menschstatt
1
Er hätte nicht den Schleichweg nehmen sollen.
Das wurde Bahzell Bahnakson in dem Augenblick klar, als er in
dem pechschwarzen Quergang die Geräusche hörte. Leider war er
auf diese Geheimgänge angewiesen – die außer ihm nur die
Palastbediensteten und eine noch größere Zahl von Sklaven
benutzten –, wenn er Brandark unbemerkt von der Palastwache
besuchen wollte. Mit seiner Statur konnte er nicht hoffen, dass ihn
irgendjemand übersah, wenn er einfach so herumspazierte.
Trotzdem hätte er auf diese Abkürzung verzichten sollen, auch
wenn er die gefährlicheren Gänge des alten Burgfrieds vermeiden
wollte.
Er blieb in der spärlich erleuchteten Halle stehen, die vom Qualm
der wenigen Fackeln verpestet wurde. Die teureren Öllampen
waren natürlich für Churnazh und seine Hofschranzen reserviert.
Bahzell richtete seine fuchsartigen Ohren auf die Quelle dieser
schwachen Geräusche. Als er erkannte, um was es sich handelte,
legte er die Ohren flach an und fluchte. Es war nicht seine Sache –
und er sollte tunlichst jeden Ärger vermeiden. Außerdem hatte er in
Navahk schon schrecklichere Schreie gehört, und auch damals hatte
er, ein Prinz des verfeindeten Hurgrums, den Opfern nicht zu Hilfe
kommen können.
Bahzell krampfte die Faust um seinen Dolchgriff und knirschte vor
Wut mit den Zähnen. Er hütete sich allerdings, diese Wut seinen so
genannten Gastgebern offen zu zeigen. Bahzell hatte sich – selbst für
einen Hradani – nicht gerade für zart besaitet gehalten, doch das
war noch, bevor ihn sein Vater als Gesandten hierher nach Navahk
geschickt hatte. Genau genommen eher als Geisel, räumte Bahzell
grimmig ein. Prinz Bahnaks Armee hatte Navahk und seine
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