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DIE LEIDEN CHRISTI
Die Leidensgeschichte
nach Matthäus
Donald Senior, C.P.
(Übersetzung: Ursula S. Atkinson)
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Die Leidensgeschichte nach Matthäus (26:1-27:66)
KAPITEL 26
26 1 Als Jesus seine Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern:2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Paschafest beginnt;
da wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden.3 Um die gleiche Zeit versammelten sich die Hohenpriester
und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß,4 und beschlossen, Jesus mit List in ihre
Gewalt zu bringen und ihn zu töten.5 Sie sagten aber: Ja nicht am Fest, damit kein Aufruhr im Volk entsteht.6 Als Jesus
in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem,
wohlriechendem Öl zu ihm und goß es über sein Haar.7 8 Die Jünger wurden unwillig, als sie das sahen, und sagten: Wozu
diese Verschwendung?9 Man hätte das Öl teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können.10 Jesus bemerkte ihren
Unwillen und sagte zu ihnen: Warum laßt ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.
11 Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer.12 Als sie das Öl über mich goß, hat sie
meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.13 Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dieses Evangelium verkündet
wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.14 Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot
zu den Hohenpriestern15 und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig
Silberstücke.16 Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.17 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten
Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?18 Er antwortete: Geht
in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen
Jüngern das Paschamahl feiern.19 Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.20
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
21 Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.22 Da waren
sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?23 Er antwortete: Der, der die Hand mit
mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.24 Der Menschensohn muß zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift
über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie
geboren wäre.25 Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.26 Während des
Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und
eßt; das ist mein Leib.27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten:
Trinkt alle daraus;28 das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.29 Ich
sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis zu dem Tag, an dem ich mit euch
von neuem davon trinke im Reich meines Vaters.30 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
31 Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der
Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen.32 Aber nach meiner
Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.33 Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen -
ich niemals!34 Jesus entgegnete ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal
verleugnen.35 Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte - ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche
sagten auch alle anderen Jünger.36 Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt,
und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete.37 Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des
Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit,38 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt
hier und wacht mit mir!39 Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist,
gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.40 Und er ging zu den Jüngern zurück und
fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?
41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.42 Dann ging
er zum zweitenmal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke,
geschehe dein Wille.43 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen.44 Und er
ging wieder von ihnen weg und betete zum drittenmal mit den gleichen Worten.45 Danach kehrte er zu den Jüngern zurück
und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn
den Sündern ausgeliefert.46 Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.47 Während er noch
redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet
waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden.48 Der Verräter hatte mit ihnen
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ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest.49 Sogleich ging er auf Jesus zu und
sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küßte ihn.50 Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus
zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest.
51 Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein
Ohr ab.52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das
Schwert umkommen.53 Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken,
wenn ich ihn darum bitte?54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muß?55 Darauf sagte Jesus
zu den Männern: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag
für Tag saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht verhaftet.56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften
der Propheten in Erfüllung gehen. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.57 Nach der Verhaftung führte man Jesus zum
Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten.58 Petrus folgte Jesus von
weitem bis zum Hof des hohepriesterlichen Palastes; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen,
wie alles ausgehen würde.59 Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen
Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können.60 Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt
kamen zwei Männer
61 und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes
niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen.62 Da stand der
Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was
diese Leute gegen dich vorbringen?63 Jesus aber schwieg. Darauf sagte
der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott,
sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?64 Jesus antwortete:
Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den
Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des
Himmels kommen sehen.65 Da zerriß der Hohepriester sein Gewand
und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt
habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört.66 Was ist eure Meinung?
Sie antworteten: Er ist schuldig und muß sterben.67 Dann spuckten sie
ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn68 und riefen:
Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?69
Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte:
Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen.70 Doch er
leugnete es vor allen Leuten und sagte: Ich weiß nicht, wovon du
redest.
71 Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd
und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus aus Nazaret
zusammen.72 Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen
nicht.73 Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und
sagten: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich.74
Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den Menschen
nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn,75 und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du
mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
KAPITEL 27
27 1 Als es Morgen wurde, faßten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluß, Jesus hinrichten
zu lassen.2 Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus.3 Als nun Judas, der ihn
verraten hatte, sah, daß Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten
die dreißig Silberstücke zurück4 und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe euch einen unschuldigen Menschen ausgeliefert.
Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache.5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg
und erhängte sich.6 Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz
tun; denn es klebt Blut daran.7 Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die
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Fremden.8 Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker.9 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt
worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke—das ist der Preis, den er den Israeliten wert war -10 und kauften für das
Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.
11 Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es.12 Als
aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort.13 Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht,
was sie dir alles vorwerfen?14 Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so daß der Statthalter sehr verwundert war.15
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte.16 Damals war
gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis.17 Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen
war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt?18 Er wußte nämlich, daß man
Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte.19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Laß die
Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute nacht einen schrecklichen Traum.20 Inzwischen
überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten
zu lassen.
21 Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas!22 Pilatus sagte zu ihnen: Was soll
ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm!23 Er erwiderte: Was für ein
Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!24 Als Pilatus sah, daß er nichts erreichte,
sondern daß der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte:
Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!25 Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns
und unsere Kinder!26 Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.27 Da nahmen
die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die
ganze Kohorte um ihn.28 Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um.29 Dann flochten sie einen
Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie
und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden!30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder
weg und schlugen ihm damit auf den Kopf.
31 (a) Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen
Kleider wieder an. (b) Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.32 Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus
Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen.33 So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird,
das heißt Schädelhöhe.34 Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet
hatte, wollte er ihn nicht trinken.35 Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider
unter sich.36 Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn.37 Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht,
die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden.38 Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine
rechts von ihm, der andere links.39 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf40 und riefen: Du
willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig
herab vom Kreuz!
41 Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten:42 Anderen hat er geholfen,
sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn
glauben.43 Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes
Sohn.44 Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte.45 Von der sechsten
bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land.46 Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema
sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?47 Einige von denen, die dabeistanden und
es hörten, sagten: Er ruft nach Elija.48 Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf
einen Stock und gab Jesus zu trinken.49 Die anderen aber sagten: Laß doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm
hilft.50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.
51 Da riß der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, und die Felsen spalteten sich.52 Die Gräber
öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.53 Nach der Auferstehung Jesu
verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.54 Als der Hauptmann und die Männer, die
mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten:
Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!55 Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in
Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient.56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und
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des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.57 Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef;
auch er war ein Jünger Jesu.58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu
überlassen.59 Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich
selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg.
61 Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.62 Am nächsten Tag gingen
die Hohenpriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag.63 Sie sagten: Herr, es fiel uns
ein, daß dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen.64 Gib also den Befehl, daß
das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen:
Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor.65 Pilatus antwortete ihnen:
Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt.66 Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie
versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort.
(Kongregation für den Klerus – Heiliger Stuhl – Vatikan. Bibliothek: Heilige Schrift:
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