Meyer, Kai - Frostfeuer.pdf

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Frostfeuer
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Buch
Seit Anbeginn der Zeit herrscht die Schneekönigin über die
weiße Öde am Rande der Welt. Kalt ist ihr Reich und aus Eis ihr
Herz. Doch dann wagt die junge Magierin Tamsin Spellwell,
was keiner zuvor je gewagt hat – sie raubt einen Zapfen vom
Eisherzen der Schneekönigin, um die Macht der Tyrannin zu
brechen. In Sankt Petersburg, im eisigsten Winter seit
Menschengedenken, treffen die beiden erneut aufeinander. Ein
fantastisches Zauberduell entbrennt – doch nicht Magie
bestimmt die Siegerin, sondern der Mut des Mädchens Maus.
Autor
Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der erfolgreichsten
Schriftsteller Deutschlands. Er studierte Film und Theater,
arbeitete einige Jahre als Journalist und widmet sich seit 1995
ganz dem Schreiben von Büchern. Die Trilogie um Merle und
die Fließende Königin sowie die Wellenläufer-Trilogie wurden
zu Bestsellern und erscheinen in neunzehn Sprachen. Zu seinen
rund vierzig Büchern zählen unter anderem auch Das Buch von
Eden, Die Alchimistin und Die Unsterbliche.
»Die meisten Menschen glauben, dass die besonders großen
Schneeflocken die schönsten sind; sie sind groß genug, dass wir
mit bloßem Auge etwas von ihrer Schönheit erkennen können.
In Wahrheit aber sind sie meist unvollkommen. Die
eindrucksvollsten Eiskristalle sind die kleinsten.«
Wilson A. Bentley, Eisfotograf, 1925
Prolog
Wo Nacht und Norden enden, liegt über Nebeln die Feste der
Schneekönigin. Niemand hat ihr eisiges Reich je vermessen.
Keiner geht ohne guten Grund dorthin. Und kaum jemand ahnt,
dass ihr Palast auch heute noch dort steht, auf der letzten und
höchsten aller Klippen, wo Stein und Eis zu Ewigkeit
verschmelzen.
Die Schneekönigin ist alt, aber keiner weiß, wann sie zum
ersten Mal die eiskalten Öden durchstreifte. Aus Wind und Frost
und Zauber erbaute sie ihren Palast, und noch heute winseln die
Stürme um Gnade, wenn sie sich in den endlosen Gängen und
Hallen verirren. Schnee treibt durch die verwinkelten Kammern,
ohne jemals den Himmel zu sehen. Und selbst das Sternenlicht
des Anbeginns ist hier eingeschlossen, in Türmen aus Eiskristall
und in den tödlichen Augen der Königin.
*
Vor Jahren, die heute wie viele erscheinen, in Wahrheit aber nur
ein Blinzeln in der Lebensspanne des Palastes bedeuten jagte ein
Schneeadler durch das Labyrinth der Säle und Klüfte. Er war
kein gewöhnlicher Adler, aber das wussten nur er selbst und
jene eine, deren hasserfüllter Blick ihm folgte. Er hatte
gestohlen, was ihr das Teuerste war.
In seinen Krallen, überzogen von glitzerndem Raureif, trug er
einen Zapfen aus Eis – einen Zapfen vom Herzen der
Schneekönigin.
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