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Jochen Gartz - Psychoaktive Pilze Bestimmungskarten
Herausgeber: Jochen Gartz »Psychoaktive Pilze – Bestimmungskarten«
© 1998, Nachtschatten Verlag, CH-4502 Solothurn
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Titelmotiv:
Aquarell des Panaeolus subbalteatus aus
E. Michael und R. Schulz: Führer für
Pilzkunde, Bd.2, Leipzig (1927). Farblich
aktualisiert durch Janine Warmbier.
Gelegentlich wurden psychoaktive Pilzarten
auch in der frühen populären Literatur
hervorragend abgebildet, ohne daß über
Inhaltsstoffe oder Intoxikationen irgend
etwas bekannt war. So lautete die
Originalunterschrift des Aquarells:
Wertlos .
Text: Dr.Jochen Gartz
Photos: J. Gartz, J. W. Allen
(Nr.1, 4, 11, 15, 16)
Gestaltung: Janine Warmbier
© 1998, Nachtschatten Verlag,
CH-4502 Solothurn
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and all my friends!
Herausgeber: Jochen Gartz »Psychoaktive Pilze – Bestimmungskarten«
© 1998, Nachtschatten Verlag, CH-4502 Solothurn
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INHALT DER MAPPE
1–2
Azurblauverfärbender Kahlkopf Psilocybe azurescens
Stamets & Gartz
3–6
Blauverfärbender Kahlkopf Psilocybe cyanescens
Wakefield
7–8
Böhmischer Kahlkopf Psilocybe bohemica
Sebek
9
Spitzkegeliger Kahlkopf Psilocybe semilanceata
(Fr.) Kumm.
10–11
Blauer Kahlkopf Psilocybe baeocystis
Singer & Smith
12
Stuntz's Kahlkopf Psilocybe stuntzii
Guzman & Ott
13
Kubanischer Kahlkopf Psilocybe cubensis
(Earle) Singer
14
Gezonter Düngerling Panaeolus subbalteatus
(Bk. & Br.) Sacc.
15
Blauverfärbender Düngerling Panaeolus cyanescens (Bk.
& Br.) Sacc.
16
Tropischer Düngerling Panaeolus tropicales
Ola'h
17
Grauer Dachpilz Pluteus sailcinus
(Pers.: Fr.) Kumm.
18
Grünlichverfärbender Risspilz Inocybe aeruginascens
Babos
19–20
Purpurflämmling Gymnopilus purpuratus
(Cooke & Massee) Sing
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V
Von den bisher etwa 5000 bekannten, höheren Pilzarten gibt es
einige, die beim Verzehr psychoaktive Wirkung haben. Neben dem
Fliegenpilz, dessen berauschende Wirkung schon sehr lange in
Sibirien bekannt ist, entdeckte der Bankier R. Gordon Wasson mit seiner Frau
in den 50er Jahren Visionen erzeugende Pilze in Mexiko, die dort seit
Jahrtausenden rituell in Heilungszeremonien verwendet werden. Unter der
Leitung der Schamanin Maria Sabina konnten sie schließlich am 29. Juni 1955
die halluzinogene Wirkung solcher Arten als wahrscheinlich die ersten Weißen
in Mexiko erleben. Danach bestimmte der Mykologe Roger Heim in Paris die
botanische Identität der Pilze und ordnete sechs Arten in die schon bekannte
Gattung Psilocybe (Kahlkopf) ein. In Basel isolierte Albert Hofmann schließlich
1957/58 die Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin aus den Pilzen, klärte deren
Struktur auf und konnte diese auch durch chemische Synthese unabhängig von
den Pilzen bestätigen. In den folgenden Jahrzehnten wurde klar daß Pilzarten
mit diesen Wirkstoffen auf allen Kontinenten (mit Ausnahme der Wüsten und
des ewigen Eises) – vorkommen. Heute kennt man bereits etwa 150
entsprechende Arten aus mindestens sechs Pilzgattungen.
Dabei erwies es sich, daß manche Arten schon sehr lange in Europa bekannt
waren und auch schon in älteren Pilzbüchern teilweise brilliant beschrieben
und auf Aquarellen abgebildet worden sind. Ihr Wirkstoffgehalt war jedoch
völlig unbekannt, bis endlich ebenfalls Albert Hofmann 1963 im Spitzkegeligen
Kahlkopf aus der Schweiz und aus Frankreich das Psilocybin chemi sch
nachweisen konnte.
In dieser Serie wird eine Auswahl wichtiger halluzinogener Pilze dargestellt.
Pilze haben als Zersetzer organischen Materials (Reduzenten) eine wichtige
Rolle in der Natur. In die vorliegende Zusammenstellung sind Arten
aufgenommen worden, deren Pilzf äden (Myzelien) auf unterschiedlichen
Nährstoffen (Substraten) in der Natur wachsen und schließlich unter günstigen
Temperaturen und Feuchtigkeit Fruchtkörper hervorbringen. So werden Dung,
gedüngter Boden oder Holzreste besiedelt. Mit dem neuentdeckten
Grünlichverfärbenden Risspilz wird noch eine Art erwähnt, die zum Wachstum
eine enge Verbindung (Symbiose) zu Baumpartnern benötigt, was auch als
Mykorrhiza bezeichnet wird.
Alle hier vorgestellten Pilze enthalten unterschiedliche Mengen an Psilocybin
und verwandte Stoffe wie Psilocin und Baeocystin. Der Wirkstoffgehalt
schwankt zwischen den Arten beträchtlich, so kann Psilocybe azurescens
mitunter zehnmal soviel der auch als Alkaloide bezeichneten Substanzen
enthalten wie Psilocybe stuntzii. Die kurzen Pilzbeschreibungen können nur
Charakteristika der verschiedenen Arten umreißen und erheben daher keinen
Anspruch auf eine vollständige mykologische Analyse.
Die bei Druck meist blauverfärbenden und im Alter oft auch spontan blaue bis
sogar schwarze Flecke ausbildenden Pilze sind bei oberflächlicher Betrachtung
mit ähnlichen, aber nicht blauenden Arten verwechselbar. Andererseits sind
Speisepilze auch von den hier vorgestellten Pilzen nicht zu differenzieren, da
diese in Pilzbüchern meist nicht erwähnt oder dargestellt werden.
Entsprechende Fälle wurden aus Europa, Nordamerika, Afrika, Asien und
Australien berichtet. Die Bildserie soll daher neben der relevanten Literatur als
Bestimmungshilfe dienen.
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Psilocybe azurescens
(Astoria, USA)
Pilze am natürlichen Standort
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