Die Wende Im U-Boot-Krieg. Ursachen und Folgen 1939-1943.pdf

(21390 KB) Pobierz
278966590 UNPDF
278966590.002.png
278966590.003.png
In dieser Arbeit, in der der Autor die
große Masse an militärischen wie auch
technischen Unterlagen und
Erkenntnissen schriftstellerisch gemeistert
hat und in »überschaubaren Bildern«
darstellt, wird kein »Element der
Seekriegführung« (um mit Clausewitz zu
sprechen) unbeachtet gelassen und nicht
untersucht, um der dialektischen
Wechselwirkung auf den Grund zu gehen
und die Wahrheit herauszufinden:
»Welche Ursachen und Folgen hatte die
Wende im U-Boot-Krieg?« Diese
»Wende« erscheint hier - umfassend - im
doppelten Sinn:
Wende im deutschen offensiven U-
Boot-Krieg.
Wende im britischen U-Boot-
Abwehrkrieg.
Brennecke hat überzeugend,
erschöpfend (und faszinierend) für beide
Aspekte dargestellt, daß diese »Wende«
nicht - wie bislang beschrieben - ein
plötzlicher Umbruch war, sondern eine
Entwicklung von Jahren. Dabei tritt hinter
den - bislang bekannten -
Kampfgeschehnissen das stille Wirken
geistig-wissenschaftlicher
Auseinandersetzung ans Tageslicht. Dies
manifestiert sich in Methoden des
Schiffbaus, der Waffenentwicklungen, der
Taktiken und der Technologie -,
entscheidend aber in der Führung des U-
Boot- bzw. U-Boot-Abwehrkrieges: die
deutsche Führung bleibt »konservativ«, ja
»starr«; die britische Führung integriert
alle Kräfte. Und so gewinnt sie die
Initiative, ja Offensive in diesem Ringen
»for bare survival« (Churchill). Und so sind
es »Offensiv«-Mittel und -Waffen, welche
die Wende herbeiführen:
4) Zusammenwirken von Flugzeugen und
Escort-Groups und damit überlegene
Waffenwirkung.
Die deutschen Gegenmaßnahmen sind -
letztlich - auf Ziffer 4 beschränkt, weil 1 für
nicht möglich gehalten und 2 zu spät und
3 überhaupt nicht erkannt wird. So bleibt
Dönitz bei seinem - herkömmlichen -
operativen Ansatz und bei seiner Taktik
bis zum »Abbruch der Atlantikschlacht«,
(wobei er sofort darauf hinweist, daß
»neue Waffen« entwickelt werden
müssen, aber zunächst nur ein verstärktes
VII C-Bauprogramm vorlegt!). Erst das -
bis dahin vernachlässigte - Untersee-Boot
bringt ihn auf den Gedanken einer
koordinierten Luft-Unterwassertaktik der
Zukunft mit strategischer »Umwälzung«.
In diesem Sinne eröffnet das Buch
Zusammenhänge, die im bisherigen
Schrifttum nicht deutlich wurden.
Noch das Wichtigste zum Schluß:
Jochen Brennecke beurteilt das Denken
und Handeln des BdU gerecht. Erst durch
dieses Buch wird Dönitz Antwort auf die
gravierende Frage nach der »Ökonomie
der Kräfte« verstanden: »Es war Krieg auf
Leben und Tod. Es herrschten andere
Gesetze als theoretische Lehren über
Strategie«.
Im Grunde ist hier die geistige Grenze
der Führung in der deutschen Marine zu
erkennen: keine »Theorien« sondern
»Handeln«. Und das war letztlich Raeders
Erziehungs-, Ausbildungs- und
Ausleseprinzip. Die geistige
Auseinandersetzung (mit England) war
nicht nur - nach Otto Groos - unter Tirpitz
zu kurz gekommen (und die Führung der
Kaiserlichen Marine erstarrte in Technik
und Taktik).
1) Einbruch in den »Schlüssel M« und
sein »Geheimnis«, damit Gewinnen der
Operationsfreiheit,
2) Entwicklung eines Flugzeug-Radars,
ab 1942 auch auf der Zentimeterwelle,
3) Entwicklung des HF-DF-Peilers und
damit Gewinn der taktischen
Überlegenheit,
Alfred Stenzel hatte an der
Jahrhundertwende darüber schon einen
aufrüttelnden Artikel geschrieben... So
ging's also »nach dem Gesetz, wonach du
angetreten...
278966590.004.png
JOCHEN BRENNECKE
Die Wende
im U-Boot-Krieg
Ursachen und Folgen
1939-1943
Weltbild Verlag
278966590.005.png
Auf den Vorsatzblättern:
Die geheimen Quadratkarten der deutschen Kriegsmarine, vorne die Marinequadratkarte des
Nord-Atlantischen Ozeans, hinten die Marinequadratkarte des Süd-Atlantischen Ozeans mit
Südostteil des Pazifiks. Sonst siehe auch Seite 146
Genehmigte Lizenzausgabe für
Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1994
© by Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, bleibt vorbehalten
Umschlagentwurf: Adolf Bachmann, Reischach
Gesamtherstellung: Wiener Verlag, Himberg bei Wien
Printed in Austria
ISBN 3-89350-690-X
3
278966590.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin