Julie James - Undercover ins Glück.pdf

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JULIE JAMES
UNDERCOVER INS GLÜCK
Roman
Ins Deutsche übertragen von
Stephanie Pannen
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Für meine Schwester.
Danke für die Westernbarbie-Geschichte
und andere zeitlose Klassiker.
1
In dem Augenblick, in dem Nick McCall das Büro seines Vorgesetzten
betrat, wusste er, dass etwas nicht stimmte.
Der Special Agent des FBI galt als Experte darin, Körpersprache zu
deuten und zwischen den Zeilen zu lesen. Häufig bekam er alles, was er
wissen musste, durch ein sorglos gewähltes Wort oder eine subtile
Geste heraus. Eine Fähigkeit, die oft nützlich war.
Als er in den Raum kam, sah er, wie Mike Davis, der Leiter der Chica-
goer Außenstelle, die Pappmanschette seines Starbucks-Kaffeebechers
rauf- und runterschob (selbst er weigerte sich, den Mist zu trinken, den
es hier im Büro gab). Das war eine Geste, die viele der Agenten schon
lange von ihm kannten. Es war Davis’ verräterisches Zeichen, und Nick
wusste genau, was es bedeutete.
Ärger.
Wahrscheinlich ein weiterer langer Undercover-Auftrag , dachte er.
Es machte ihm nichts aus, verdeckt zu ermitteln. Tatsächlich hatte er in
den vergangenen Jahren kaum etwas anderes getan. Aber nachdem er
gerade
einen
besonders
zermürbenden
Auftrag
beendet
hatte,
war
selbst er reif für eine Pause.
Er nahm auf einem der Stühle vor Davis’ Schreibtisch Platz und beo-
bachtete, wie sein Boss die Pappmanschette am Kaffeebecher zu drehen
begann. Scheiße, er war geliefert. Alle wussten, dass Drehen noch
schlimmer war als Schieben.
Nick sah keinen Sinn darin, um den heißen Brei herumzureden.
»Also gut. Was gibt es?«
Davis begrüßte ihn mit einem Grinsen. »Ihnen auch einen guten
Morgen,
Sonnenschein.
Und
willkommen
zurück.
Wie
ich
unsere
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erquicklichen
Plaudereien
vermisst
habe,
während
Sie
an
Fivestar
gearbeitet haben.«
»Tut mir leid. Ich fange noch mal neu an. Es ist schön, wieder hier zu
sein, Sir. Vielen Dank.«
»Ich nehme an, dass Sie in der Lage waren, Ihr Büro ohne größere
Schwierigkeiten zu finden?«, fragte Davis trocken.
Nick machte es sich auf seinem Stuhl bequem und ließ den Sarkas-
mus an sich abprallen. Es stimmte, während der Arbeit an Operation
Fivestar in den letzten sechs Monaten hatte er sein Büro nicht oft von
innen gesehen. Und es fühlte sich wirklich gut an, wieder zurück zu
sein. Überraschenderweise stellte er fest, dass er seine Plaudereien mit
Davis tatsächlich vermisst hatte. Natürlich konnte sein Vorgesetzter ab
und an reizbar sein, aber mit dem ganzen Mist, um den er sich als Leit-
er zu kümmern hatte, war das nur verständlich.
»Ich bin im Flur herumgewandert, bis ich eine Tür gefunden habe,
auf der mein Name stand. Bis jetzt hat mich noch niemand rausgewor-
fen, also schätze ich, dass ich richtiglag.« Er musterte Davis. »Sie
wirken an den Schläfen ein wenig grauer, Boss.«
Davis brummte. »Ich hab die letzten sechs Monate meines Lebens
damit
verbracht,
mir
Sorgen
darüber
zu
machen,
dass
Sie
Ihre
Ermittlung versauen könnten.«
Nick streckte seine Beine vor sich aus. Er versaute seine Ermittlun-
gen nicht. »Habe ich Ihnen jemals einen Anlass dazu gegeben, an mir
zu zweifeln?«
»Wahrscheinlich schon. Sie sind nur besser darin, es zu vertuschen,
als die anderen.«
»Das
stimmt.
Wollen
Sie
dann
jetzt
mal
loslegen
und
mir
die
schlechten Neuigkeiten mitteilen?«
»Warum sind Sie nur so sehr davon überzeugt, dass ich Ihnen etwas
zu sagen habe?« Davis täuschte Unschuld vor und zeigte auf seinen
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