P.Proksh. Standardkkatalog der Euro-Munzen(Austia,2006)(de)[Katalog Evro monet].pdf

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PROKSCH_Vorspann
Peter Proksch
Standardkatalog der Euro-Münzen
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Peter Proksch
Standardkatalog der Euro-Münzen
Lektorat: Gerd-Volker Weege, Christina Regen
Produktion: Michael Tersch, Jan Weber
Zuzanna Stauffer (Anzeigen)
Marie-Luise Weege (Verwaltung)
Erschienen im money trend Verlag Ges.m.b.H. Wien,
ISBN 3-9501620-4-6
Verkaufspreis Euro 11,–
3002 Purkersdorf bei Wien Wiener Straße 8
Redaktion: 1180 Wien Kutschkergasse 42, Tel. 0043 1 47686, Fax: 47686-21 und 9792894
Email: v.weege@webway.at, www.moneytrend.info
© Christina Regen, Gesellschafterin money trend Verlag, Purkersdorf und Wien
Druckerei: Jentzsch & Co GmbH
printed in austria 2006
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GELEITWORT
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Unser neues Geld
Seit dem 1. Januar 2002 halten die Bürger in zwölf europäischen
Staaten das gleiche Geld in den Händen: den Euro. Mehr als dreihun-
dert Millionen Bürger gehören damit dem gleichen Währungsraum an.
Das ist für das früher völlig zersplitterte Europa ein Riesenfortschritt.
Die Eurobargeld-Einführung war ein voller Erfolg! Von Athen bis
Dublin, von Lissabon über Berlin bis Helsinki haben die Menschen
das neue Geld nicht nur mit Neugier, sondern auch mit Freude aufge-
nommen. Der Euro ist bei den Bürgern angekommen.
Während die Scheine in allen Ländern gleich aussehen, unterschei-
den sich die Rückseiten der Münzen nach ihren Herkunftsländern. So
wird einerseits deutlich, dass wir alle dem gleichen Währungsraum
angehören, andererseits wird die nationale Identität nicht verwischt.
Die unterschiedlichen Rückseiten stehen damit auch für einen Vorteil
Europas: seine Vielfalt. Diese kulturelle Vielfalt soll auch in Zukunft
eine der Stärken Europas bleiben. Beim Euro hat die Vielfalt neue
Sammlerleidenschaften geweckt. Viele Menschen wetteifern darum,
komplette Euro-Serien aller Mitgliedstaaten zu besitzen.
Der europäische Binnenmarkt wird durch die einheitliche
Währung zunehmend effektiver. Der Wegfall von Währungstausch-
kosten und von Währungsrisiken sowie verbesserte Preistransparenz
werden den Binnenmarkt in seiner Funktionsfähigkeit weiter stärken.
Auch für kleine und mittlere Unternehmen eröffnen sich dadurch
Möglichkeiten, Märkte im Ausland zu erschließen.
Die Währungsunion ist die europäische Antwort auf die Globali-
sierung der Wirtschaft. Die neue Währung versetzt Europa in die
Lage, sich im Wettbewerb der Wirtschaftsregionen zu behaupten. Der
Euro verbessert das Umfeld für Investitionen, Handel und damit auch
für mehr Beschäftigung – er ist eine Vitaminspritze für die Wirtschaft.
Durch ihn gewinnt Europa an politischem Gewicht. Der Euro weist
uns den Weg in eine erfolgreiche Zukunft, die durch eine stabile
Währung abgesichert ist.
Herr Hans Eichel war von April 1999 bis November 2005 Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland.
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GELEITWORT
Geleitwort
Fast drei Jahre nach der reibungslosen Einführung der Euro-
Banknoten und Münzen haben wir uns so an die neuen Wertzeichen ge-
wöhnt, daß wir kaum noch einen zweiten Blick an sie verschwenden.
Damit wurde die vorrangige Aufgabenstellung dieser einmaligen
Umstellung vollends gelöst, galt es doch, dem Bürger den Übergang so
unkompliziert wie möglich zu gestalten. Inzwischen drängen sich die
ersten Lehren aus der Erfahrung der letzten Jahre auf, wenn es darum
geht, Stückelung und Zeichnung insbesondere der Münzen noch besser
an die Wünsche von Händlern und Verbrauchern anzupassen, auch im
Hinblick auf zukünftige Erweiterungen der Eurozone.
Wenn im täglichen Gebrauch die Einfachheit vorherrschen soll, so
zählt für den Sammler die Vielfalt. Hier hat sich nach der pflichtbewuß-
ten Enthaltsamkeit der ersten Gewöhnungsjahre, sehr viel getan. Dem
Wunsch des Europäischen Rates, daß die Münzen der Euro-Länder
auch weiterhin die kulturellen und lokalen Werte und Traditionen zum
Ausdruck bringen sollen, wird vollauf entsprochen. Sammlermünzen mit
einer vielfältigen Thematik zeugen vom reichen Erbe Europas. Dank
einem Beschluß der europäischen Finanzminister gibt es seit 2004 nun
auch 2-Euro-Gedenk-Kursmünzen, welche neben nationalen Themen
vorrangig gesamteuropäische Motive in die Lande tragen sollen.
Damit einerseits die Zahlungsfunktion der Münzen nicht beein-
trächtigt wird und andererseits die echten wertbeständigen Gedenk-
und Sammlermünzen sich deutlich von Privatausgaben abheben, ist
eine möglichst detaillierte Information der Verbraucher und Sammler
unerläßlich. Dem Autor des hier vorliegenden Werkes, der sich vorge-
nommen hat, diese Information aufgrund offizieller Quellen
zusammenzutragen und in übersichtlicher Form darzustellen, gebührt
deshalb die verdiente Anerkennung.
Herr Jean-Claude Juncker – Premierminister und Finanzminister des Großherzogtums Luxemburg – hat 2005 das neue Amt des Vorsitzenden
der Euro-Finanzminister als übernommen. Er ist der erste Währungspräsident der Euro-Zone.
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VORWORT
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Geht man in der deutschen und europäischen
Geschichte in das 19. Jahrhundert zurück, so findet
man da bereits Bestrebungen, den Münz- und
Währungswirrwarr zu beenden.
In Deutschland waren es vornehmlich vier
Schritte, die zur Währungseinheit führten.
Die Vorschriften der Münchner Münzkonven-
tion vom 25. August 1837 schafften u.a. ein einheit-
liches Aussehen für die Vereinsprägungen der nach
Gulden und Kreuzer rechnenden süddeutschen
Staaten. Es gab eine einheitlich aussehende Wert-
seite und eine länderspezifisch gestaltete Vorder-
seite. Die Währung, auf der die Ausgabe der Ver-
einsprägungen der einzelnen Mitgliedsländern
basierte, war der 24 1 / 2 -Guldenfuß.
Im Rahmen der Dresdener Münzkonvention vom
30. Juli 1838 wurde die VEREINSMÜNZE (3 1 2
Gulden = 2 Taler) als monetäre Brücke zwischen den
Guldenländern Süddeutschlands und der Mehrheit
der nach Talern und Groschen rechnenden norddeut-
schen Länder geschaffen. Über diese VEREINS-
MÜNZE war ein bequemer Umstieg zwischen den
Währungen der Länder des 24 1 / 2 -Guldenfußes und
des 14-Talerfußes möglich.
In der Wiener Münzkonvention vom 24. Januar
1857 wird der VEREINSTHALER geschaffen, das
münzmäßige Bindeglied zwischen den Gebieten der
österreichischen Währung, süddeutschen Gulden-
währung und der Talerwährung.
Die Markwährung wird ab 1871 in ganz
Deutschland als Reichswährung eingeführt.
In Europa waren es auf übernationaler Ebene
zwei Versuche, eine umfassende Währungsunion zu
bilden.
Auf Anregung Napoleons III. gründeten – basie-
rend auf dem Franc Germinal – am 23. Dezember
1865 die Länder Frankreich, Belgien, Italien und die
Schweiz die Lateinische Münzunion . 1868 folgte
Griechenland. Im 1. Weltkrieg fand diese Union ihr
Ende, formell wurde sie 1927 aufgelöst.
Am 18. Dezember 1872 unternahmen die drei
skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und
Schweden einen anderen Versuch mit der Skandi-
navischen Münzunion , die um einiges besser funk-
tionierte als die Lateinische Münzunion. Während
Schweden und Dänemark diesen Vertrag über den
Nordischen Münzbund ratifizierten, stimmte das
norwegische Parlament nicht zu. 1877 wurde in
einem Zusatzvertrag die norwegische Mitglied-
schaft begründet. Ihr formelles Ende fand die Skan-
dinavische Münzunion 1924.
Für das Scheitern dieser beiden Münzunionen
ist vornehmlich der Umstand zu nennen, daß die
währungs- und geldpolitischen Kompetenzen nicht
zentralisiert waren. Ein Verzicht auf die Ausgabe
eigener Banknoten bedeutet eine Einschränkung
an staatlicher Souveränität. Damals im ausgehen-
den 19. und beginnenden 20. Jahrhundert gab es
keine politischen Vorstellungen für eine gemeinsa-
me, von staatlichen Einflüssen unabhängige zentra-
le Notenbank.
Am 9. Mai 2002 ist der Internationale Karlspreis
zu Aachen dem Euro verliehen worden.
Die Einführung des Euros ist ein Zeiten- oder
Paradigmenwechsel wie es ihn in der Währungs-
geschichte noch nie gegeben hat. Es entstand eine
Einheitswährung für zwölf souveräne Staaten, die
ihre Wirtschafts- und Währungspolitik so zu gestal-
ten haben, daß die Euro-Währung funktioniert, d.h.
daß die Bürger auf diese Währung vertrauen. Mit
der Einführung des Euros ist ein Meilenstein auf
dem Weg zu einem Europa, in dem sich Menschen,
Dienstleistungen, Kapital und Waren frei bewegen
können, gesetzt worden.
Die Politiker stehen unter Zugzwang. Die Vor-
stellung eines Scheiterns des Euros läßt das Schlim-
mste für Europa befürchten. Der Euro ist schon
deswegen zum Erfolg verurteilt.
Als einheitliches Zahlungsmittel der Euro-
päischen Union läßt der Euro auch jenseits der
nationalen Grenzen ein „Stück Heimat“ erleben.
Kein Integrationsschritt seit der Gründung der
Europäischen Gemeinschaften hat so tief in das
Leben der Menschen eingegriffen, wie dies beim
Euro spätestens mit Beginn des Jahres 2002 erfolgt
ist. Der Euro ist die erste Währung, die nicht nur
ihre Bindung an Gold, sondern auch ihre Bindung
an den Nationalstaat gelöst hat. Ein Vertrag hat den
Euro geschaffen.
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