Krafttraining fAr Kung Fu und Karate(1).pdf

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Vorwort zur 7
Eberhard Schneider
Krafttraining
für
Kung Fu
und
Karate
Inhalt
Vorwort.......................................................................................... 5
Wozu Kraft?.................................................................................. 7
Macht Krafttraining langsam?...................................................... 7
Warum Trennung von Kraft- und Techniktraining?...................... 13
Welche Reihenfolge der beiden Trainingskomponenten?............ 15
Wo brauche ich Kraft?................................................................... 17
Vor- und Nachteile von Maschinen................................................ 36
Welche Arm- und Schulterübungen wähle ich aus?...................... 42
Grundkenntnisse I:
Hartes Training mit schweren Gewichten....................................... 43
Grundkenntnisse II:
in der Mäßigung zeigt sich der Meister........................................... 47
Grundkenntnisse III: Überkompensation und Trainingshäufigkeit... 50
Die günstigste Trainingszeit............................................................ 56
Aufwärmen...................................................................................... 57
Bessere Muskelerholung durch "Abwärmen".................................. 60
Dehnübungen nach Kniebeugen.................................................... 62
Das Programm................................................................................ 64
Ist das Programm zu kurz?,............................................................ 66
Nautilus-Training zur Kraftsteigerung?............................................ 67
Besondere Maßnahmen.................................................................. 69
Isometrisches Krafttraining.............................................................. 84
Ernährung – kritisch betrachtet........................................................ 97
Eiweiß.............................................................................................. 98
Kohlenhydrate............................................................................... 111
Fette.............................................................................................. 118
Vitamine......................................................................................... 120
Mineralstoffe.................................................................................. 124
Schlußfolgerungen........................................................................ 129
Erholung und Schlaf als Aufbaumittel............................................ 131
Streß.............................................................................................. 134
Einstellung..................................................................................... 137
Das Krafttrainingsviereck............................................................... 140
Anabolika....................................................................................... 141
Verstärker...................................................................................... 151
Kritischer Rückblick – Risiken des Kraftrausches......................... 160
Unfälle, Verletzungen, Verschleißerscheinungen.......................... 161
Persönliches Nachwort.................................................................. 172
Zusätzliches Informationsgespräch............................................... 173
Antworten auf Leserbriefe............................................................. 182
NEU: Vitaminmegadosen, Vor- und Nachteile.............................. 187
Anhang.......................................................................................... 230
Vorwort zur 7. Auflage
„Unerwünschte Nebenwirkungen von Vitaminen", Der Arzneimittelbrief, 14.
Jg., Nr. 8, 1980, S. 81. „Toxic Effects of Water-Soluble Vitamins", Nutrition
Reviews, Vol. 42, No. 2, 1984, p. 33. Ist der Leser im falschen Buch
gelandet? Keineswegs - das gehört lediglich zu der Literatur, die ich
mehrere Monate durchforstet habe, um eine wiederholt an mich gestellte
Frage beantworten zu können: „Was halten Sie von Multivitaminpräparaten
bzw. warum erklären Sie nicht klipp und klar, mit welchen Kombinationen
man die Leistung steigern kann?" Wenn es doch so einfach wäre! Als ich
vor zehn Jahren anfing, dieses Buch zu schreiben, schöpfte ich sozusagen
nur von der Oberfläche, um praxisnahe Informationen zu bieten; tiefer
gehende theoretische Erörterungen waren für die angepeilte
Leserzielgruppe vorwiegend jugendlicher Interessenten irrelevant, und so
schienen auch detaillierte Für-und-wider-Überlegungen zum Thema
Multivitamine nicht aktuell, zumal weder meine Trainingskameraden noch
ich zu Zeiten persönlicher Bestleistungen entsprechende Präparate
schluckten. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass wir mit solchen
Zusätzen noch weiter gekommen wären - wer weiß? Inzwischen ist das
Thema aktueller geworden. Jeder Supermarkt bietet Vitamine „für
Gesundheit und Fitness", und speziell die Muskelpresse ist voll von Artikeln,
in denen die leistungssteigernde Wirkung von Vitaminpräparaten gepriesen
wird - aber dann kann man gleich daneben den entsprechenden
Bestellschein ausfüllen, und die kommerzielle Absicht ist allzu deutlich.
Verfährt auch hier die Werbung nach dem klassischen Prinzip:
„Mangelgefühl erzeugen und dann das (nutzlose) Heilmittel anbieten", oder
hat der Käufer tatsächlich einen Nutzen von zusätzlichen Vitaminen? Sollten
gar die in den USA und auch auf deutschen Fitness-Messen werbenden
Vertreiber hochdosierter Präparate mit ihrer „Mehr hilft mehr" - Philosophie
recht haben, wonach hohe Leistungsfähigkeit am sichersten durch
Megadosen zu erreichen ist? Fragen dieser Art sind wiederholt an mich
herangetragen worden, und ich musste erkennen, dass das bisherige
Vitaminkapitel in diesem Buch (S. 120-124) dem gewachsenen Interesse an
diesem Thema nicht gerecht wird. Bei meinen Recherchen stieß ich schon
bald auf Arbeiten der oben angeführten Art, die zumindest den „Mehr hilft
mehr" - Ansatz fragwürdig erscheinen ließen. Das Problem ist: Solche
Fachartikel werden primär von Fachleuten gelesen, aber kaum ein
jugendlicher Sportler wühlt sich durch die Spezialliteratur in
Universitätsbibliotheken und -Instituten; folglich erfährt er nur selten etwas
über die Schattenseiten beliebiger Selbstmedikation und ist einseitig der
Werbung und Flüsterpropaganda in der „Szene" ausgesetzt.
Meine Darstellung zu diesem Thema (ab S. 187) erhebt weder Anspruch auf
Wissenschaftlichkeit noch auf Vollständigkeit, sie ist persönlich gefärbt,
aber vielleicht gerade deshalb glaubwürdig: Ich predige nicht von hoher
Kanzel, sondern spreche aus zum Teil handfester persönlicher Erfahrung.
Eberhard Schneider Mai 1988
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Wozu Kraft?
Wir kennen die Philosophie: Mit einem überlegenen Kampfsystem kann ein
stärkerer Gegner besiegt werden; Technik beherrscht rohe Gewalt, der
Geist überwindet den Körper.
Schon richtig. Aber wie stehen die Chancen, wenn der stärkere Gegner in
gleichem Maße technisch versiert ist? Dann entpuppt sich die Schwäche als
das, was sie von vornherein war: Als ein Nachteil.
Im Boxen ist das ein alter Hut. Hier würde niemand auf die Idee kommen,
einen dünnen Weltergewichtler (67 kg) gegen einen muskulösen Halb-
schwergewichtler (79,5 kg) antreten zu lassen, nur weil vielleicht beide
gleich groß sind und über ein ähnliches Maß an Kampferfahrung
verfügen. Die Vorteile des kräftigeren wären offensichtlich: Seine starken
Angriffe könnten die schwachen Abwehren des anderen zerschlagen,
während jener mit schwachen Angriffen nur schwer die stärkeren
Abwehren durchdringen würde.
Bei „Kampfsportlern" muss man oft deutlicher werden und z. B. einen 190
Pfund-Braungurt gegen eine 110 Pfund-Dan-Trägerin antreten lassen.
Eigentlich müsste die „Meisterin" den Braungurt „wegputzen" können,
aber in aller Regel gibt es keinen Kampf, sondern betretene Gesichter, und
dann fängt das große Argumentieren an: „Ja, aber..." - obgleich die
gescheiten Theoretiker in Wirklichkeit längst am Boden lägen.
Wer also in körperlichen Auseinandersetzungen überlegen sein möchte, tut
gut daran, sich nicht ausschließlich auf das Erlernen von Kampftechniken
zu beschränken. Im Ernstfall wird er über jeden Vorteil froh sein, den er auf
seiner Seite hat - und neben technischem Können, Entschlossenheit,
provisorischen Waffen, die gerade zur Hand sind, sowie einem Quäntchen
Glück ist ein Mehr an Kraft ein solcher Vorteil. (Wer hat je davon gehört,
dass Schwäche vorteilhaft sei?).
Somit stellt sich die Frage: Wie bekommt man mehr Kraft? Hier gibt es nur
einen Weg, der zu wirklich überzeugenden Resultaten führt: Gezieltes
Krafttraining!
Macht Krafttraining langsam?
Um ein weit verbreitetes Vorurteil gleich von vornherein auszuräumen: Es
wird immer wieder behauptet, Krafttraining mache langsam. Folgende
Beispiele beweisen das Gegenteil.
Alle Kugelstoßer von Weltformat schaffen im Bankdrücken wenigstens
dreieinhalb Zentner, etliche sogar über vier Zentner. Zu diesen Leistungen
haben sie sich nur durch jahrelanges Krafttraining steigern können; und in
amerikanischen Sportmagazinen kann man Tabellen nachlesen, die die
gleichzeitige Steigerung in den Kraftleistungen sowie in der
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Kugelstoßdisziplin belegen. Da zum Kugelstoßen über 20 Meter nicht nur
große Kraft, sondern explosive Schnelligkeit gehört, sind die Kugelstoßer
durch das Krafttraining sicher nicht langsamer geworden.
Deutscher und Vize-Europameister im Kugelstoßen Ralf Reichenbach
beim Aufwärmen zum Bankdrücken.
Reichenbachs Bestleistungen nach eigenen Angaben:
Bankdrücken
250 kg
Schrägbankdrücken
280 kg
Kugelstoßen
21,51 m
8
Kniebeuge
200kg
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