Geschichte des deutschen Sprachraumes - Geschichte Deutschlands (Paweł Grabowski) - Germanistik - Deutsch als Fremdsprache - historia niemieckiego obszaru językowego.pdf

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HISTORIA NIEMIECKIEGO OBSZARU JĦZYKOWEGO
LIMES
Seit Kaiser Augustus begannen die Rmer mit dem Ausbau einer Verteidigungsstellung an Rhein und Donau. Im 2. Jahrhundert bestand der
rmisch-germanische Limes im Gesamtverlauf aus vier Hauptabschnitten: dem niedergermanischen Limes, dem obergermanischen Limes,
dem rtischen Limes und auch der Donau als Grenze flussabwrts bis nach Ungarn. Aus den Rmerlagern entstanden die ersten rmisch-
germanischen Stdte Î Xanten, Kln, Bonn, Koblenz, Mainz, Worms, Regensburg und Passau. Durch den Limes wurde die Ausbreitung der
Germanenstmme nach Westen und Sden aufgehalten.
VLKERWANDERUNGEN
Als gro¦e germanische Vlkerwanderung gelten Wanderungsbewegungen, die durch den Einbruch der Hunnen in Europa ausgelst wurden.
Der gr¦ere Teil der Goten wich ber die Donau auf rmisches Gebiet aus und wurde im heutigen Bulgarien angesiedelt. Im Jahre 410 kam
es zu Plnderung von Rom durch Westgoten. Dann wandten sie sich Sdgalien zu und errichteten ein Reich mit der Hauptstadt in Tolosa,
das sich nach Spanien ausdehnte. Die Schwchung der Grenze begnstigte die Westwanderung der Sweben, Vandalen, Burgunder und
Alanen. Durch den Einmarsch von Attila kam es zum Ende des West-Rmischen Reichs im Jahre 476.
PIPPINISCHE SCHENKUNG
Das Bndnis zwischen dem Papsttum und dem Frnkischen Reich konnte sich weiter festigen, weil Papst Stephan II. Hilfe suchte, um gegen
den Langobardenknig zu kmpfen und Pippin ihm ein feierliches Schutzversprechen gab. Danach wurden Pippin und seine Shne erneut
gesalbt und bekamen den Titel ápatricius RomanorumÐ. Pippin versprach dem Papst die bergabe der von den Langobarden eroberten
Gebiete in Mittelitalien. Aus diesen Gebieten ist nach zwei erfolgreichen Feldzgen der Kirchenstaat entstanden.
SACHSENKRIEGE
Unter dem Begriff áSachsenkriegeÐ versteht man ber 30 Jahre, von 772 bis 804, dauernde Auseinandersetzungen Karls des Gro¦en mit den
heidnischen Sachsen, die das Gebiet zwischen Nordsee und Harz, zwischen Rhein und Elbe bewohnten. Diese Sachsen mussten als
Angehrige des Frnkischen Reiches Christen werden. Dass sie jedoch zur Taufe gezwungen wurden, erregte Kritik. Die Zerstrung der
Irminsul Î eines Heiligtums der Sachsen Î rief den Widerstand des Volkes hervor. An ihrer Spitze stand Widukind.
ORDINATIO IMPERII
Ordinatio Imperii ist eigentlich die Reichsordnung, die Sohn Karl des Gro¦en, Ludwig der Fromme angefertigt hat. Die Ordinatio Imperii
sah das Mitkaisertum Lothars und Unterknigstmer der jngeren Shne vor. Der Kaiser lste damit aber Streitigkeiten aus (die nderung
der Nachfolgregelung zugunsten seines jngsten Sohnes Karl des Kahlen), die zur Teilung des Reiches fhrten. Lothar erhielt Italien und ein
Mittelreich, Karl der Kahle den westlichen, Ludwig der Deutsche den stlichen Teil.
STRA¦BURGER EIDE
Stra¦burger Eide ist das erste berlieferte Dokument, das in altfranzsischer und althochdeutscher Sprache abgefasst wurde. In den
Stra¦burger Eiden von 842 gab es einen Pakt von Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kahlen.
MISSIONIERUNG
Die Missionierung der noch heidnischen Germanen im frnkischen Reichsverband machte im 6. und 7. Jahrhundert fast keine Fortschritte.
Das begann sich um 700 zu ndern, als mit Untersttzung der karolingischen Hausmeier eine Reihe von Missionaren aus dem Frnkischen
Reich zu Hessen, Thringen und Bayern kam. Als der berhmteste Missionar gilt Mnch Winfrid, der vom Papst den Namen Bonifacius
bekam. Ihm wurde Germanenmission verliehen. Er grndete Klster und sorgte fr die Bistumsorganisation in Bayern, Hessen und
Thringen.
REICHSKIRCHE
Unter der Reichskirche versteht man die Gesamtheit der Kirchen, die im Mittelalter im Reich auf dem Besitz des Knigs als des Herrn
errichtet waren und ihm unterstanden. Zu dieser Zeit regierten aber allgemein die auf dem Land lebenden Leute Î sie waren neben dem
Knig andere Gro¦grundbesitzer. Diese Grundherrschaft war einfach ein Wechselverhltnis von Gabe und Gegengabe Î daran waren auch
Kirchen beteiligt, die ihren Herren durch ihre Gebete dienten und dafr Landbesitz und Einknften erhielten. Berhmte Erzbistmer waren:
Kln, Mainz, Trier, Salzburg, und Hamburg.
INVESTITURSTREIT
Der Investiturstreit ist die Auseinandersetzung zwischen dem Papsttum und den Knigen Europas um das Recht der Einsetzung der Bischfe.
Nach altem Brauch whlte der Knig die Bischfe in seinem Bereich und gab ihnen Ring und Stab Î theoretisch sollten die Wahl zuvor
áKlerus und VolkÐ akzeptieren, aber da Knig als áGesalbte des Herrn (Gottes)Ð angesehen war, war es nicht angewandt. Die Anhnger der
Kirchenreform sahen es aber als Missbrauch und kritisierten die Vergabe von Kirchenmtern durch Laien. Deshalb kam es zum Konflikt.
Papst Gregor VII. sprach ein Investiturverbot aus, ohne auf die Tatsache Rcksicht zu nehmen, dass die Reichsbischfe auch weltliche
Funktionen wahrnahmen, Wormser Konkordat endete diesen Streit.
WORMSER KONKORDAT
Am 23. September 1122 wurde in Worms ein Vertrag zwischen Papst Calixts II. und Knig Heinrich V. unterschrieben. Heinrich V.
verzichtete auf die Investitur und akzeptierte kanonische Wahlen und freie kirchliche Weihen. Der Papst stimmte der Wahl der
Reichsbischfe in Gegenwart des Knigs zu.
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KIRCHENREFORM
Zunehmende Kritik an Missstnden in der Kirche fhrte im 11. Jahrhundert zu einer Reformbewegung. Man kritisierte vor allem: die
Unbildung und Verweltlichung des Klerus, der sich die Gter der Kirche aneignete und seine geistlichen Pflichten vernachlssigte. Papst Leo
IX. begann die Reform einzusetzen. Der Papst verbot Simonie (mterkauf) und Nikolaitismus (Bruch von Zlibatsvorschriften). Au¦erdem
bekmpfte er das Eigenkirchenwesen.
KREUZZGE
Die Kreuzzge waren bewaffnete Pilgerfahrten zur Befreiung und Sicherung der Heiligen Stdten der Christenheit in Palstina. Dafr konnte
man von der Kirche den Ablass bekommen. Der erste Kreuzzug fand 1095 statt, als Papst Urban II. auf dem Konzil von Clermont Arme wie
Reiche zur bewaffneten Hilfe aufrief. Die Teilnehmer nahmen auf sich das Kreuz als Nachfolger Christi. Zu weiteren Kreuzzgen fhrte vor
allem Bedrngnis und Gefhrdung des Knigreiches Jerusalem durch die islamischen Nachbarn.
OSTSIEDLUNG
Das Westeuropa war im 14. Jahrhundert ziemlich stark bevlkert. Die intensive Bodennutzung und die damit steigernde Ernteertrge reichten
nicht aus, um die stndig wachsende Zahl von Menschen zu ernhren. Deshalb musste man unbewirtschaftetes Land gewinnen. Dafr
dienten Territorien von Holstein, Mecklenburg und Polen (auch Litauen). Aber auch polnische Frsten suchten Bauern und wollten sie in ihr
Land ziehen. Der Lokator erhielt dann in dem neuen Dorf einen gr¦eren Bauernhof und wurde der Beauftragte des Landesherrn.
DEUTSCHER ORDEN
1199 beauftragte Papst Innozenz III. ádie Brder des der heiligen Maria geweihten Hospitals der Deutschen zu JerusalemÐ, die bislang im
Heiligen Land kranke Pilger gepflegt hatten, zustzlich mit dem Heidenkampf. Die Deutschordensritter trugen einen wei¦en Mantel mit
schwarzem Kreuz. Gro¦en Einfluss auf die Entwicklung des Ordens hatte der Hochmeister Hermann von Salza. Durch die Goldbulle von
Rimini lie¦ er sich von Kaiser Friedrich II. das Gebiet der heidnischen Pruzzen an der Weichsel zu Mission bertragen. Der Heidenkrieg
verlagerte sich bald danach vom Heiligen Land nach Osteuropa. Die bekannteste Ordensburg wurde die Marienburg. Der Orden griff weiter
nach Westen (Pommerellen mit Danzig), was Konflikte mit Polen verursachte. 1525 wurde der gr¦te Teil des Ordensstaates zum
Herzogtum Preu¦en unter polnischer Lehnshoheit.
SACHSENSPIEGEL
Im Mittelalter setzen berall in Westeuropa Bemhungen, das bisher mndliche Gewohnheitsrecht aufzuschreiben. Wie die anderen Werke
dieser Art war auch dieses Rechtsbuch, das der aus Ostsachsen stammende Ritter Eike von Repgow schrieb, eine Privatarbeit. Er nannte es
áSpiegel der SachsenÐ. Dieses Werk wurde in der deutschen Sprache abgefasst. Dieses Buch diente als Vorbild fr weitere deutsche
Rechtsbcher.
GOLDENE BULLE
Die Goldene Bulle gilt als das bedeutendste Reichsgesetz des Heiligen Rmischen Reiches. Es besteht aus 31 Kapiteln. Das Gesetz regelte
damals die Modalitten der Knigswahl und die Rechtsstellung der Kurfrsten. Diese Bulle regelte seit 1356.
INTERREGNUM
Interregnum ist die Epoche zwischen dem Erlschen des staufischen Herrscherhauses in Deutschland und der Wahl Rudolfs von Habsburg.
Zu dieser Zeit gab es in Deutschland viele Knige, die die Herrschaft im Reiche beanspruchten. Es kam oft zu Doppelwahlen, z.B.: Alfons
von Kastilien und Richard von Cornwall. Deshalb fehlte es an einer allseitig anerkannten kniglichen Autoritt, die Frieden und Rechte htte
gewhrleisten knnen.
HAUSMACHTPOLITIK
Hausmachtknigtum hie¦ es, dass der Knig seine Knigsherrschaft in erster Linie zur Frderung seines eigenen Hauses und erst sekundr
zum Wohle des Reiches eingesetzt habe. Da der deutsche Knig damals durch die Wahl der Kurfrsten zur Herrschaft gelangte, war fr ihn
sicher, dass seine Dynastie im Besitz der ererbten Stammlande bleiben werde. Hausmachtpolitik frderte Interesse des eigenen Hauses
zulasten des Reichsinteresses. In der Praxis verliehen die Knige ihre Gter an Shne.
SCHWEIZER EIDGENOSSENSCHAFT
Am 1. August 1291 schlossen die drei Landsgemeinden Uri, Schwyz und Nidwalden einen ewigen Landfriedensbund, dem dich wenig spter
auch Obwalden anschloss. Entscheidend fr die Weiterentwicklung des Bundes war in der Folgezeit, dass sich die Stdte wie Luzern, Zrich,
Glarus, Zug und Bern dem Bunde anschlossen. Mit dem Frieden von Basel schieden die Eidgenossen bereits aus dem Verbund des Heiligen
Rmischen Reiches aus.
KURFRSTEN
In der zweiten Hlfte des 12. Jahrhunderts wurde der Whlerkreis des Knigs auf die Reichsfrsten eingegrenzt. Wenn die Kurfrsten von
den Empfngern kniglicher Privilegien auch oft um die formelle Zustimmung in der Form so genannter Willebrief gebeten werden und
wenn sie mitunter auch durch spektakulre Aktionen in die Reichspolitik eingegriffen haben, so fhrte dies alles nicht zu einer
institutionalisierten Mitwirkung an der Reichsherrschaft, etwa in der Form eines stndigen Reichsrates.
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HANSE
Bei der Hanse handelte es sich um keinen Stdtebund. Die Hanse entstand als eine genossenschaftliche Vereinigung von Fernkaufleuten, die
den Nord- und Ostseebereich zu einem Handelsgro¦raum ausbauten. Als Ende des 13. Jahrhunderts die Reichsstadt Lbeck als Haupt der
Hanse auftrat, war dies bedeutend mit dem Beginn eines Wandlungsprozesses, so dass aus der Kaufmannshanse eine Vereinigung von
Hansestdten geworden war. Die Hanse mit zunehmender wirtschaftlicher Bedeutung vereinigte in sich auch ein erhebliches politisch-
militrisches Machtpotenzial.
UNIVERSITTEN
Die ersten Universitten des Abendlandes entstanden im 12. Jahrhundert in Paris, Bologna und Salerno. Bald folgten zahlreiche weitere
Neugrndungen in Italien und Frankreich. Als erste Universitt in Deutschland wurde 1348 die Universitt Prag gegrndet, im Jahre 1365
wurde die Universitt Wien erffnet. Weitere Universitten im Reich: Heidelberg (1386), Kln, Erfurt und Leipzig. 1500 gab es in
Deutschland 16 Universitten. Wissendisziplinen waren: Theologie, kanonisches Recht, rmisches Recht, Medizin und Philosophie.
DAS GRO¦E ABENDLNDISCHE SCHISMA
Die gro¦e abendlndische Kirchenspaltung entstand, als das Papsttum nach ber siebzigjhrigen Aufenthalt im franzsischen Avignon sich
anschickte, wieder auf Dauer nach Rom zurckzukehren. Als Papst Gregor XI., der mit der Kurie nach Rom zurckgekehrt war, starb,
whlten die Kardinle unter dem Druck einer bewaffneten Volksmenge, die Wahl eines Italieners verlangte, den Erzbischof von Bari als
Urban VI. zum Papst. Als er aber seine Whler durch sein schroffes und selbstherrliches Auftreten schockierte, erklrten die Kardinle die
Wahl fr ungltig und whlten den Kardinal Robert von Genf zum Papst, der sich Clemens VII. nannte. Whren der franzsische Knig
Clemens untersttzte, der in Avignon residierte, erklrten sich der Knig von England und der rmisch-deutsche Knig fr den ármischenÐ
Papst Urban. Das Schisma wurde auf dem Konstanzer Konzil von 1417 beendet.
KONSTANZER KONZIL
Das schon ber drei Jahrzehnte dauernde Schisma konnte nur durch ein allgemeines Generalkonzil berwunden werden. Das Konzil, das
vom 5. November 1414 bis zum 22. April 1418 tagte, war eine der gr¦ten Kirchenversammlungen im Mittelalter. Neben der
Wiederherstellung der Kircheneinheit gab es noch zwei weitere Hauptaufgaben, nmlich die innere Reform der Kirche und die
Auseindersetzung mit den Lehrern des Johannes Hus. Nachdem die beiden Ppste zum Rcktritt gezwungen beziehungsweise abgesetzt
worden waren, war der Weg fr eine Neuwahl frei.
HUSSITENKRIEGE
Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts verbreitete sich eine tief greifende Missstimmung gegen die Kirche und ihre Reprsentanten. Sie wandte
sich vor allem gegen die Abgabenpolitik der ppstlichen Kurie und die Verweltlichung des Klerus. Diese oppositionellen Strmungen
entwickelten sich besonders in Bhmen. Zum Sprachrohr der theologischen Kritik machte sich der Magister Jan Hus von der Prager
Universitt. Seine Angriffe gegen Papst und Kircheninstitutionen wurden immer radikaler. Obwohl Papst den Kirchebann ber ihn verhngt
hatte und obwohl er Prag verlassen musste, blieb die Anziehungskraft seiner Lehren. Fr seine Thesen (er war auch bei dem Konstanzer
Konzil) wurde er als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Nachricht von seinem Tode lste in Bhmen Erregung aus, die sich zum
offenen Krieg ausweitete (1419-1436). Gegen die Anerkennung Sigmunds als Knig von Bhmen bekamen Hussiten einige religise
Zugestndnisse.
REFORMATION
1517 lste Martin Luther mit den 95 Thesen ber den Ablass eine Reformbewegung aus, die von zahlreichen Reformatoren in alle Teile
Deutschlands hinaus getragen wurde. Das bedeutendste Zentrum der Reformation neben Wittenberg wurde dann Zrich, wo Ulrich Zwingli
das ganze Gemeinwesen der Kirche umgestaltete. Nach seinem Tod wurde Genf unter Johannes Calvin zum protestantischen Musterstaat.
GEGENREFORMATION
Der Zeitraum vom Augsburger Religionsfrieden bis zum Westflischen Frieden wird als Zeitalter der Gegenreformation bezeichnet. Diese
Epoche ist durch die gewaltsame Rekatholisierung protestantischer Gebiete gekennzeichnet. Fr diese innere Erneuerung setzte sich die
Bezeichnung ákatholische ReformÐ durch. Die Reformbewegung fand ihren bedeutendsten Ausdruck im Konzil von Trient, das den
Katholizismus der Neuzeit entscheidend prgte. Es verabschiedete eine Reihe von Dekreten, die in den umstrittenen theologischen Frage die
katholische Lehre verbindlich formulierten.
ABLASSHANDEL
Die Lehre der katholischen Kirche vom Ablass beruht auf der Unterscheidung von Sndenschuld und Sndenstrafen. Die Sndenschuld wird
durch das Sakrament der Bu¦e getilgt. Die Kirche konnte aber den Glubigen fr bestimmte Leistungen Ablass der Sndenstrafen gewhren.
Im Sptmittelalter gewhrte die Kurie zunehmend Ablass fr Geldzahlungen.
BAUERNKRIEGE
Schon im 14. und 15. Jahrhundert hatte es in Deutschland Bauernrevolten gegeben, die vor allem aber regional begrenzt waren. Der gro¦e
Bauernkrieg von 1524/1525 erfasste dagegen fast ganz Oberdeutschland, Steiermark, Franken, Thringen und Sachsen. Der Protest richtete
sich gegen Eingriffe der Landsherren in althergebrachte Rechte wie drfliche Selbstverwaltung und Nutzungsrechte an Wald, Wiesen und
Gewssern. Seine Kraft erhielt der Aufstand durch das Zusammentreffen mit der Reformation. Die Bauern beriefen sich zum ersten Mal auf
das Evangelium. Innerhalb weniger Wochen (Mai/Juni 1525) brach der Widerstand zusammen. Die Bauern waren dann kein politischer
Faktor mehr.
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AUGSBURGER RELIGIONSFRIEDEN
Trotz der Erfolge Kaiser Karl V. gegen die lutherischen Reichsstnde im Schmalkaldischen Krieg 1546/1547 erwies sich die
Wiederherstellung der Glaubenseinheit im Heiligen Rmischen Reich als unmglich. 1555 wurden die Lutheraner gegen den Willen des
Kaisers als gleichberechtigt anerkannt. Die freie Wahl des Bekenntnisses blieb aber auf die Reichsstnde und die Reichsritterschaft
beschrnkt. Dieses Prinzip umschrieb man spter mit der Formel áCuius regio, eius religioÐ.
INQUISITION
Das aus dem Lateinischen abgeleitete Wort áInquisitionÐ bezeichnet im weiteren Sinne die Untersuchung von Straftaten vonseiten der
Obrigkeit, ohne dass ein Geschdigter selbst Anklage erheben muss. Die bekannteste Form der Inquisition ist die Verfolgung von Ketzern,
also Anhngern von Irrlehren, durch kirchliche Instanzen. Ein Beschuldigter, der nicht freiwillig abschwor, war in einer schlechten
Rechtslage Î am hufigsten verfiel er der Todesstrafe.
PRAGER FENSTERSTURZ
Die Konfessionellen Gesetze im Reich hatten sich seit dem Augsburger Religionsfrieden verhrtet. Den Anlass zum Ausbruch des gro¦en
Krieges bildete die Auseinandersetzung zwischen den katholischen Habsburgern und den evangelischen Stnden in Bhmen. Nachdem 1617
Erzherzog Ferdinand gegen den Widerstand des Landtags zum Knigs von Bhmen gekrnt wurde, versuchte er die Zugestndnisse des
Majesttsbriefs von 1609 an die Stnde einzuschrnken. So verbot er einen nach Prag einberufenen Protestantentag. Daraufhin wurden am
23. Mai 1618 zwei kaiserliche Statthalter aus einem Fenster des Prager Hradschins in den Burggraben geworfen. Nach dem verlorenen
Schlacht am Wei¦en Berg bei Prag am 8. November 1620 musste Friedrich Winterknig fliehen.
MAJESTTSBRIEF
In dem Majesttsbrief, das 1609 unterschrieben worden war, lie¦en sich die bhmischen Stnde ihre Rechte (Zugestndnisse) garantieren.
DREI¦IGJHRIGER KRIEG
Der Drei¦igjhrige Krieg begann mit einer stndisch-religisen Auseinandersetzung in Bhmen und griff mit der Knigswahl Friederichs V.
von der Pfalz (der Fhrer der Union) durch die bhmischen Stnde auf das Reich ber. Der Krieg weitete sich im Laufe der Jahre zu einer
europischen Auseinandersetzung, in der politische wie konfessionelle Gegenstze aufeinander prallten. Dabei wurden zwischen 1618 und
1648 weite Teile Deutschlands verwstet und entvlkert. Der Westfalische Friede von 1648 brachte Gebietsabtretungen an Frankreich und
Schweden und der Niederlage aus dem Reichsverband. Den Reichsstnden gewhrte er alle westlichen Hoheitsrechte in geistlichen und
weltlichen Angelegenheiten und erlaubte ihnen, Bndnisse mit auslndischen Partnern zu schlie¦en.
MERKANTILISMUS
Der absolutistische Staat versuchte alle Krfte des Landes und damit auch die Wirtschaft in den Dienst des Frsten zu stellen. Dazu war es
ntig, den Wohlstand der Untertanen zu mehren. Die wirtschaftlichen Regeln und Methoden, die zu diesem Zweck entwickelt wurden, nennt
man Merkantilismus. In dessen Mittelpunkt stand die Frderung von Handel und Gewerbe durch eine Reihe von Ma¦nahmen: Grndung von
Messen und Mrkten, Ausbau der Stra¦en und Kanle, Frderung des Bergbaus und des Httenwesens, Abschaffung von Binnenzllen,
Vereinheitlichung von Ma¦en, Mnzen und Gewichten, Lockerung der Zunftbestimmungen und insbesondere die Ansiedlung neuer
Gewerbe und Manufakturen.
AUFGEKLRTER ABSOLUTISMUS
Der áaufgeklrte AbsolutismusÐ war eine spte Erscheinungsform der absoluten Monarchie, die sich vornehmlich in den deutschen Staaten
ausbildete. Als eine bedeutendsten Vertreter gelten der Preu¦enknig Friedrich der Gro¦e und Kaiser Joseph II. als Regent in den
habsburgischen Lndern. Charakteristisch fr den Regierungsstil dieser Monarchen war, dass sie an ihrer uneingeschrnkten
Herrschaftsgewalt festhielten, dabei aber Gedanken der Aufklrung aufnahmen. Reformen ŗ Aufhebung der Folter, Verbesserung der Lage
der Bauern, Einrichtung eines staatlichen Schulwesens.
TOLERANZPATENT
Im Rahmen seiner Staatskirchenpolitik erlie¦ Joseph II. 1781 ein Toleranzpatent, das den nicht katholischen Christen die private
Religionsausbung gestattete und ihnen die brgerlichen Rechte zugestand.
RHEINBUND
16 sd- und westdeutsche Reichsstnde unterzeichneten mit Napoleon die Rheinbundsakte, durch die sie sich von Kaiser und Reich
lossagten, ihre Souvernitt erklrten und sich dem Protektorat des franzsischen Kaisers unterstellten. Die zentrale Bestimmung der
Rheinbundsakte war die Errichtung einer Allianz, wonach Napoleon fr seine Feldzge auf die Truppen der Rheinbundstaaten zurckgreifen
konnte. Der Bund entstand im Jahre 1806.
BUNDESVERSAMMLUNG
Im September 1816 wurde der Bundestag in Frankfurt am Main erffnet. Am 18. Mai 1848 trat das erste gesamtdeutsche Parlament in der
Frankfurter Paulskirche zusammen. Die Volksvertreter gehrten in ihrer berwiegenden Mehrheit den fhrenden Schichte des gebildeten
Brgertums an und entsprachen in ihrer Zusammensetzung nicht der sozialen Gliederung des Volkes. Die meisten waren
Verwaltungsbeamte, Richter, Staatsanwlte oder Rechtsanwlte. Das Parlament whlte am 19. Mai Heinrich Reichsfreiherr von Gagern zu
seinem Prsidenten. Zu dieser Zeit organisierten sich politische Gruppierungen oder Klubs.
Die Nationalversammlung entschied sich endlich mit Mehrheit fr die kleindeutsche Reichslsung und fr die Wahl des preu¦ischen Knigs
zum Kaiser in dem neuen Reich (am 3. April 1849).
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KONTINENTALSPERRE
Gro¦britannien hatte seit 1793, als es in den Krieg gegen das revolutionre Frankreich eintrat, eine Blockade ber die franzsische Kste
verhngt, was aber zunchst keine gro¦en Wirkungen zeigte. Mit Eroberung des europischen Kontinents konnte Napoleon jedoch immer
mehr europische Hfen fr den Handel mit Gro¦britannien schlie¦en. Nach dem britischen Sieg in der Seeschlacht von Trafalgar 1805
wollte er Gro¦britannien in einem Wirtschaftskrieg niederringen. Von der Berlin aus erlie¦ er ein Dekret ber die Kontinentalsperre gegen
Gro¦britannien. Der Handelskrieg hatte vor allem nicht die gewnschten Folgen.
REICHSDEPUTATIONSHAUPTSCHLUSS
Die Aufstellung eines Entschdigungsplanes wurde vom Reichstag einem au¦erordentlichen Ausschuss, einer so genannten
Reichsdeputation, bertragen. Der Entwurf sah die Aufhebung der Hoheits- und Eigentumsrechte der meisten geistlichen Frstentmer vor.
Die Enteignungen betrafen insgesamt 25 Frstbistmer, darunter Kurfrstentmer Kln und Trier, und 44 Reichsabteien. Kleinere weltliche
Reichsstnde und fast alle Reichsstdte wurden Landesherren unterstellt. Der Reichsdeputationshauptschluss kndigte das Ende des Heiligen
Rmischen Reiches an.
KARLSBADER BESCHLSSE
Auf den Karlsbader Konferenzen wurden Beschlsse gefasst, die am 20. September 1819 von der Bundesversammlung angenommen
wurden. Diese Beschlsse enthielten das Verbot der Burschenschaft und die Einsetzung eines Bevollmchtigten, der an den Universitten das
Auftreten und Verhalten der Professoren und Studenten streng zu berwachen hatte. Nach den Karlsbader Beschlssen wurde in den
deutschen Staaten eine strenge Zensur eingefhrt. Eine Zentral-Unersuchungskommision des Bundes wurde in Mainz eingerichtet.
HAMBACHER FEST
Der Freiheitsdrang im Volk war trotz aller Unerdrckungsma¦nahmen nicht zu stoppen. Als zwei Publizisten zu einem Treffen aller
freiheitlich gesinnten Krfte aufriefen, kamen zu dem Hambacher Fest etwa 30 000 Menschen. Dort hatten sich nicht nur Professoren und
Studenten, sondern auch Brger, Handwerker und Arbeiter gefunden. In den Festansprachen wurde die Frderung nach einem freien und
geeinten Deutschland erhoben. Damit war erstmalig deutlich geworden, dass die Freiheitsbewegung such eine Lsung ohne die Frsten in
Betracht zog.
DEUTSCHER BUND
Auf dem Wiener Kongress versuchte man, Europa neu zu ordnen. Geschaffen wurde ein locker gefgter Staatenbund, der Deutsche Bund. Er
setzte sich aus 35 Frstenstaaten und vier freien Stdten zusammen. Den Vorsitz in diesem Staatenbund berhand sterreich. Das einzige
Bundesorgan war die Bundesversammlung der bevollmchtigten Gesandten der Mitgliedsstaaten, die spter Bundestag genannt wurde. Zur
Regel wurde es, dass sich sterreich vor allem wichtigen Schritten in der Bundesversammlung mit Preu¦en als der strksten norddeutschen
Macht absprach.
BNDNISPOLITIK VON BISMARCK
Die von Bismarck als Reichskanzler geleitete Au¦enpolitik wurde entscheidend von seiner Einstellung zu Frankreich bestimmt. Bismarcks
Bestreben war Frankreich isoliert zu halten. 1872 wurde die monarchische Tradition der Heiligen Allianz von 1815 wieder aufgenommen.
Bismarck setzte Freundschaft zu Russland fort und erreichte, dass die Gegenstze zwischen dem Zarenreich und sterreich-Ungarn in der
Balkanpolitik noch einmal berspielt werden konnten. 1879 hatte das Deutsche Reich mit sterreich-Ungarn ein Bndnis geschlossen, in
dem beide Mchte sich verpflichteten, bei einem Angriff Russlands einander Hilfe zu leisten. Italien trat im Mi 1882 dem Zweibund bei
(áDreibundÐ).
RACHE VON SADOWA
Eine besondere Rolle in dem deutschen Krieg spielte der franzsische Kaiser Napoleon III., der sowohl mit Preu¦en als auch mit sterreich
verhandelte. Er wollte fr die Zusage der franzsischer Neutralitt gewisse Grenzverbesserungen oder Landgewinne erzielen. Er schloss mit
sterreich ein Geheimnisabkommen, in dem fr den Fall eines sterreichischen Sieges Frankreich Zusagen fr Gebietsvernderungen
gegeben wurden. Mit der schnellen Entscheidung von Kniggratz (in Frankreich Sadowa genannt) wurde der Plan durchkreuzt. Die
Enttuschung ber diese Fehlkalkulation war in Frankreich gro¦ und begrndete den preu¦isch-franzsischen Forderung nach áRache fr
SadowaÐ.
KULTURKAMPF
Der Begriff áKulturkampfÐ steht fr die Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Reich und der katholischen Kirche um die
Bestimmung des Verhltnisses von Staat und Kirche und den kirchlichen Einfluss vor allem auf Bildungswesen sowie Ehe- und
Schulgesetzgebung. Mit besonderer Schrfe wurde der Kulturkampf in Preu¦en gefhrt. Als Hauptgegner standen sich Otto von Bismarck
und Papst Pius IX. gegenber.
SOZIALISTENGESETZE
Nach zwei Attentaten auf Kaiser Wilhelm I. und aus Furcht vor einer Revolution infolge der wirtschaftlichen Depression setzte
Reichskanzler Otto von Bismarck am 21. Oktober 1878 im Reichstag das áGesetz gegen die gemeingefhrlichen Bestrebungen der
SozialdemokratieÐ (Sozialistengesetz) durch. Das Ausnahmegesetz war zunchst auf 2,5 Jahre befristet, wurde jedoch bis 1890 mehrmals
verlngert. Das Gesetz enthielt das Verbot sozialdemokratischer Zusammenschlsse, wie auch ein Verbot der sozialistischen Gewerkschaften
und gab der Regelung die Mglichkeit, sozialistische Zeitungen und Zeitschriften zu verbieten.
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